Familienepos auf der Musicalbühne

Familienepos auf der Musicalbühne
Edmund de Waals Bestseller „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ feiert am 6. April Premiere im Linzer Musiktheater.

264 Netsuke, Miniatur-Schnitzereien aus Holz und Elfenbein aus Japan, liegen in der Vitrine des britischen Keramikkünstlers Edmund de Waal, Nachkomme der jüdischen Familie Ephrussi.

Wie sie dorthin gelangten, erzählt de Waal in einem Erinnerungsbuch, das vom Paris der Belle Époque ins Wien des Fin de siècle führt und vom Tokio der 1950er Jahre über Odessa nach London.

An diesem gewaltigen Familienepos versucht sich nun Autor und Regisseur Henry Mason. In Linz aufgewachsen und zweifach mit dem Bühnenkunstpreis des Landes OÖ ausgezeichnet, ist der „Hase mit den Bernsteinaugen“ ein lange gehegtes Herzensprojekt, für das das Landestheater die exklusiven Aufführungsrechte erlangen konnte.

 

Familienepos auf der Musicalbühne

Autor und Regisseur Henry Mason

Am Samstag, 6. April, geht die Uraufführung des Musicals im Musiktheater Linz über die Bühne. Die Musik stammt von Thomas Zaufke, Frencesc Abos zeichnet für die Choreografie verantwortlich.

Die Ephrussi, einst an Reichtum und Einfluss den Rothschilds ebenbürtig, erlebten mit dem „Anschluss“ 1938 den Niedergang – ihr gesamtes Vermögen wurde arisiert. Viele Familienmitglieder liebten und sammelten leidenschaftlich Kunstgegenstände. Die Familienbiographie wird anhand eines Erbstücks aufgerollt, eben jener Sammlung von Netsuke, die sogar die Schrecken der Weltkriege und Judenverfolgung überdauert haben.

www.landestheater-linz.at

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