Erfolgsbilanz in Goldrahmen

Andreas Berger (Mitte) war jahrelang das Aushängeschild. Sein 100-Meter-Rekord hielt 34 Jahre
Der LCAV Attnang-Vöcklabruck macht den Menschen seit 50 Jahren Beine. Von Gerhard Marschall.

Im Juli lief der Niederösterreicher Markus Fuchs (26) die 100 Meter in 10,15 Sekunden. Er egalisierte damit den österreichischen Rekord, aufgestellt von Andreas Berger beim Linzer Gugl-Meeting am 15. August 1988. Die Bestmarke hatte seit mehr als 34 Jahren Bestand. Berger (61) hat dem Leichtathletikklub Attnang-Vöcklabruck den größten Erfolg beschert.

Zweimal Weltmeister im Berglauf

Ein anderer, der sich dick in die Vereinshistorie eingetragen hat, ist Hans Weber. Der heute 84-jährige Regauer wurde in seiner Klasse zweimal Weltmeister im Berglauf und einmal Europameister im Duathlon. Auf diese und viele andere Highlights in den 50 Jahren seines Bestehens blickt der Verein an diesem Wochenende zurück. Die Bilanz in Zahlen: Bei Österreichischen Meisterschaften wurden sage und schreibe 143 Goldmedaillen gewonnen.

Erfolgsbilanz in Goldrahmen

Doppelweltmeister Hans Weber läuf tund läuft

Obmann Walter Regl (64) streicht in seiner Rückschau die Stabilität als wichtigsten Grund für den anhaltenden Erfolg hervor. Über all die Jahre werde im Bezirk Vöcklabruck und darüber hinaus Leichtathletik angeboten. „Das gelingt, weil es viele Idealisten gibt.“ Angefangen hat alles im März 1972. Auf der Aschenbahn auf dem Spitzberg in Attnang wurde mit viel Spaß und noch mehr Ehrgeiz trainiert, als Kraftkammer diente das Glashaus des Gärtners und Trainers Andreas Bogeschdorfer. Sponsor war von Beginn an der Anlagenbauer Doubrava, seit 2013 wird der Verein von Jodl Packaging in Lenzing finanziell unterstützt. Die Vereinsfarben wechselten damals von Grün auf Blau. Mann der ersten Stunde war Franz Hitzl (68) aus Ungenach. Er war selbst aktiv, sodann in mehreren Funktionen tätig, acht Jahre lang als Obmann.

Laufen bleibt die Leidenschaft

„Laufen ist immer noch meine Leidenschaft“, erzählt Hitzl: „Und nach 50 Jahren bin ich noch immer gerne Mitglied dieses tollen Vereins.“ Hitzl organisierte auch die „Attnanger Meile“, bei der mehrere Weltklasseathleten am Start waren. Für die Sieger gab es die in der ÖBB-Lehrwerkstätte Attnang-Puchheim gefertigte „Meilenlok“. Laut Landesverbandspräsident Günther Weidlinger, Meilenchampion 2000 und 2001, ist sie die einzige Trophäe, die sich auch in das Wohnzimmer stellen lässt.

300 Mitglieder

Zurzeit zählt der Verein mehr als 300 Mitglieder, die Nachwuchsarbeit hat hohen Stellenwert. Im August wurde der 22. Kinderzehnkampf ausgetragen, bei dem es darum geht, Freude an sportlicher Betätigung zu wecken. Obmann Regl blickt optimistisch in die Zukunft. Viel verspricht er sich vor allem davon, dass es einige titelverdächtige Talente gebe. Und: „Wir haben Woche für Woche bis zu 80 Kinder beim Training. Wie es da im Stadion wurlt, das macht richtig Spaß.“

Es braucht ein neues Stadion

Apropos Voralpenstadion, in das der Verein 1979 übersiedelt und das laut Regl mittlerweile ein Problem ist: „Die Laufbahn ist in Ordnung, aber damit hat es sich schon. Wir können keine Meisterschaften und nicht einmal mehr normale Meetings veranstalten.“ Rund 320.000 € müssten investiert werden, das Land würde 75 Prozent übernehmen. Die Stadtgemeinde sieht sich jedoch außerstande, den Rest aufzubringen.

Erfolgsbilanz in Goldrahmen

Beim Kinderzehnkampf herrscht Spaß udn Freude

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