Ein Hauch von Erinnerung

Seppy und der Kasperl freuen sich über Bratwürstl
Die gelben, weißen und blauen Blüten strahlen um die Wette und locken die Bienen an. Die Vogerl zwitschern, was das Zeug hält, um ihre Gefährten zu finden – und ein laues Lüfterl trägt die spannendsten Düfte in unsere Nasen. Jetzt verlieben sich viele, sagt man. Andere erinnern sich an längst vergangene Frühlinge, und überall liegt Zuversicht in der Luft. Manchmal braucht es nur einen Duft – und schon ist man wieder an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit. Wie der Geruch der Buschwindröschen, der einen vielleicht an das erste Händchenhalten erinnert.
Die Hexe und der Zauberer
Warum mir das ausgerechnet jetzt einfällt? Wir spielen gerade ein Theaterstück, in dem die grantige Hexe und der griesgrämige Zauberer die duftenden Veilchen in übel riechende Dinger verwandeln wollen. Aber zum Glück schaffen sie es nicht. Am Ende duftet der Frühling wieder, wie wir es gewohnt sind: nach Veilchen, Himmelschlüssel, Hyazinthen, Buschwindröschen und einer Prise Glück. Ich habe einmal gelesen, dass Gerüche im Gehirn etwas Besonderes auslösen – und schon denkt man an bestimmte Momente, Orte oder Begegnungen.
Der Duft
Ausgerechnet jetzt steigt mir urplötzlich ein ganz eigener Duft in die Nase. Und eine ganz besondere Erinnerung kommt mir in den Sinn. Ich muss plötzlich an Omama denken, an den Kasperl und an Sauerkraut. Es riecht nämlich von irgendwoher nach Bratwürstln. Und ich kann nur hoffen, dass wir bald wieder ein Stück haben, in dem Bratwürstl eine wichtige Rolle spielen.
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters
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