E-Car-Sharing und Solarstrom

Jürgen Höckner, Susanne Kreinecker und Herbert Pölzlberger (v. li). mit einem der vier E-Autos. Bei der Fotovoltaik ist die Energiegenossenschaft erfolgreich
Energiegenossenschaft. Die zwölf Gemeinden des Bezirkes Eferding beschreiten bei der Öko-Energie neue Wege

Am Freitag vor 200 Jahren wurde Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888) geboren. Aus  seiner Idee, dass sich Bauern zusammenschließen, um sich aus der Abhängigkeit von  Kreditwucherern zu befreien, wurde das heute sehr erfolgreiche Raiffeisenbanken-System. Es muss nicht immer die Verarbeitung von Milch in der Molkerei, der günstige Einkauf von landwirtschaftlichen Produkten im Lagerhaus und eine Raiffeisenkasse der Antrieb dafür sein, eine Genossenschaft zu gründen. Ausgehend von der Stadt Eferding ist etwas absolut Neues entstanden: Die Energiegenossenschaft Region Eferding eGen hat auf  3000 Quadratmeter Dachfläche Fotovoltaikanlagen installiert.

Gemeinsam liefern die Anlagen 428 Kilowatt-Peak (kwp). „Von den 14.000 Haushalten in der Region können bereits 1800 mit Solarstrom versorgt werden“, erklärt Geschäftsführer Herbert Pölzlberger. Zur Genossenschaft gehören die Gemeinden aus dem Bezirk, die angrenzenden Gemeinden Buchkirchen (Bez. Wels) und Sankt Thomas (Bez. Grieskirchen) sowie der Bezirksabfallverband und der Sozialhilfeverband.

E-Car-Sharing und Solarstrom

Neben dem Projekt „Photovoltaik“ möchte die Genossenschaft das Projekt „ Carsharing mit E-Autos“ vorantreiben. „Das ist schwieriger, als wir dachten“, meint der Bürgermeister der Gemeinde Scharten, Jürgen Höckner. Er ist gleichzeitig Obmann-Stellvertreter der Energiegenossenschaft. „Wir versuchen, die Autos an neuralgischen Plätzen zu positionieren und die Leute für Carsharing zu sensibilisieren.“ Der erste Versuch ist allerdings gescheitert. „In einer Eferdinger Siedlung mit mehr als 400 neuen Wohnungen wurde jeder Haushalt angeschrieben. Es kam aber keine positive Rückmeldung.“ Insgesamt besitzt die Genossenschaft drei Renault Zoe und einen Renault Kangoo. In der Stadt Eferding und den Gemeinden Pfarrham und Hinzenbach werden damit Dienstfahrten unternommen, in Hartkirchen dient der Renault Kangoo zum täglichen Essenstransport vom Bezirksalten- und Pflegeheim zur Schule. Die E-Autos können auch von der Bevölkerung gebucht werden.

Im Rahmen des Mobilitätsschwerpunktes soll außerdem ein Anrufsammeltaxi für den Zubringer- und Abholdienst zu den öffentlichen Verkehrsmitteln eingeführt werden, so  Höckner. Laut Obfrau Susanne Kreinecker ist auch der Radverkehr ein Thema. „Die Stadt Eferding ist Spitzenreiter bei den Autobesitzern, aber Schlusslicht im Bereich Alltagsradverkehr.“ Sehr erfolgreich verläuft das Projekt „Straßenbeleuchtung“.

Die Genossenschaft hat für sechs Gemeinden die Umstellung der herkömmlichen Beleuchtungskörper auf LED-Lampen ausgeschrieben. Aufgrund der Gemeinschaftsbestellung wurde der LED-Lampen-Hersteller Philips auf die Orte aufmerksam. „Philips wollte eine Vorzeigeregion und bot einen interessanten Preis. Dieser ergab ein Einsparungspotenzial von 40 Prozent, also rund eine Million Euro“, so Geschäftsführer . Insgesamt hat die Genossenschaft seit ihrer Gründung im Jahre 2012 750.000 Euro in Fotovoltaik-Anlagen, E-Autos sowie in die LED-Beleuchtung investiert.

Kommentare