Drei und ein Ziel: Weltmeistertitel

Zwei junge Rennfahrer sitzen auf ihren Motorrädern mit den Nummern 19 und 73.
Drei Oberösterreicher sind momentan die Schnellsten auf zwei Rädern im Land.

Die Liebe zum Rennsport ist bei Maximilian und Andreas Kofler aus Attnang-Puchheim vererbt.

Schon Vater Klaus hatte es mit den Motorrädern, die es früh auch den Buben angetan haben. Maximilian saß mit sechs erstmals auf einer Maschine, Andreas gar schon mit vier. „Es war nicht so, dass wir juhu gesagt haben“, betont der Vater. Er habe die Buben auch zu anderen Sportarten hingeführt, doch seien sie immer wieder zum Zweirad zurückgekehrt und hätten eben Talent gezeigt. Mittlerweile sind die Brüder auf dem besten – sprich: schnellsten – Weg nach oben.

Spanien ist die sportliche Heimat der Hausruckviertler. Der 18-jährige Maximilian fährt heuer auf einer KTM die Moto3 Junioren-Weltmeisterschaft. Er startet für das „Angel Nieto Team 12+1“, das vom viermaligen Weltmeister Jorge „Aspar“ Martinez geleitet wird.

Portugal

Erstes Rennen ist Anfang April auf dem Circuito de Estoril in Portugal. Saisonziel ist, permanent unter den Top Ten zu landen. Dann soll der Aufstieg in die Moto3 folgen – und weiter empor.

Andreas eilt dem älteren Bruder nicht minder rasant hinterher. Er geht heuer auf einer Honda für das „Team Sokol FMT“ im European Talent Cup an den Start. Danach strebt er, so die Ergebnisse passen, die Junioren-WM an. Das ist der vorgegebene Weg in die Königsklasse MotoGP, wo sich die tollkühnen Superstars matchen. Dorthin wollen die beiden, wie auch alle um sie herum. „Das ist der Traum“, sagt Vater Klaus. Gemeinsam mit Ehefrau Doris managt er die Söhne und ist zudem Mechaniker im Team von Andreas. Weil aber Weltmeister zu werden eine vage Lebensplanung ist, besuchen die Kofler-Brüder die Handelsakademie 1 in Wels. Andreas geht in die erste Klasse, Maximilian in die vierte. Seitens der Direktion bekämen sie volle Unterstützung für ihren zeitaufwendigen Sport, erzählen sie. Was sie im Unterricht versäumen, muss nachgelernt werden. Ebenfalls schnell, versteht sich.

Neues Team

Ein Motorradfahrer auf einer blauen Yamaha mit der Nummer 96 in voller Fahrt auf einer Rennstrecke.

Entscheidende Saison: Thomas Gradinger

Eine Etage tiefer fährt Thomas Gradinger aus St. Marienkirchen bei Schärding, der sein Karriereziel allerdings auch ganz hoch gehängt hat: „Wer möchte nicht Weltmeister werden?“ Die Frage ist zugleich Antwort. Der 22-Jährige ist in der Supersport-Weltmeisterschaft unterwegs, einer Rennsportklasse für seriennahe Motorräder. Bei seinem Debüt im Vorjahr hat Gradinger als jüngster Rookie kräftig aufgezeigt. Dreimal ist er auf Platz vier gerast, jetzt will er den nächsten Schritt nach oben machen. Dazu hat er im Winter den Rennstall gewechselt.

Er fährt jetzt für das finnische Kallio-Team, das mit Sandro Cortese 2018 den WM-Titel gewonnen hat. Er sei gut aufgenommen worden und fühle sich wohl: „Alles nette Leute, die konzentriert arbeiten.“ Zum Saisonauftakt auf Philipp Island/Australien belegte er Platz fünf, es wäre sogar mehr drinnen gewesen. Der Sturz eines Konkurrenten und ein etwas missglückter Boxenstopp kosteten Zeit. „Das Rennen hätte besser ausgehen können, aber es war allemal ein solider Start in die neue Meisterschaft“, resümiert der Innviertler. In zwei Wochen steht Buriam/Thailand auf dem Rennkalender. Vielleicht klappt es dort mit einem Platz auf dem Podium, dem kurzfristigen Ziel.

Supersport sei für ihn jedoch nur ein Zwischenstopp, sagt Gradinger: „Ich will auf jeden Fall noch weiter und mich zur MotoGP hinaufarbeiten.“ Das sei ein weiter Weg und mit jedem Jahr werde es schwieriger, weiß er: „Viel Zeit habe ich nicht mehr. Heuer ist ein entscheidendes Jahr.“ Gerhard Marschall

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