Doppelausstellung von Annerose und Alois Riedl
Eine übermalte Schullandkarte von Annerose Riedl.
Der 1935 in St. Marienkirchen bei Schärding geborene Künstler Alois Riedl beginnt Ende der 1960er-Jahre, Sitzmöbel jeglicher Art in den Fokus seiner Zeichnungen und Malereien zu stellen.
In vielerlei Hinsicht folgt er einem minimalistischen Konzept: Verzicht auf Bildtitel sowie Kommentare zu Entstehung, Inspiration und Technik. Werke von 1975 bis 1985 bilden den Schwerpunkt dieser Ausstellung.
Das Wesentliche
Großformatige Triptychen aus drei gleich großen Teilen, die stark abstrahierte Gegenstände – kraftvoll aufgetragen zum Beispiel mit schwarzer Dispersion auf Papier – zeigen. „Die wichtigste Grundlage in Riedls Gesamtwerk sind sein Empfinden und sein Talent, das Wesentliche zu erkennen und aus wenigen Strichen und Formen Bilder entstehen zu lassen, die harmonisch und tiefgründig wirken“, meint Kuratorin Inga Kleinknecht vom Schlossmuseum.
„Zwischen-Räume“
Die Ausstellung von Annerose Riedl im Schlossmuseum trägt den Titel „Zwischen – Räume“. Mit ihren bemalten Büsten und archetypischen Frauenfiguren aus Lindenholz: unaufgeregt, bodenständig, mit ausdrucksstarken Augen und großen Füßen, erreicht Riedl 1980 als Künstlerin großen Bekanntheitsgrad.
Paula mit Kragen, Lindenholzskulptur, 2024, von Annerose Ridl
Weitere Schaffensphasen: Alte Schullandkarten übermalt sie mit Acryl und Ölkreiden, sodass durch ein Gemisch aus Braun-, Ocker- und Grüntönen eine warme Atmosphäre entsteht. Diese Fläche unterteilt sie durch Linien in Räume, Bodenvertiefungen und unterschiedliche Ebenen. Gemalte schwarze Menschengestalten bewegen sich mit und ohne Leiter innerhalb und außerhalb der Räume, wechseln die Ebenen.
"Über Kopf", Aluguss, 1983, von Annerose Riedl
Eine weitere Installation zeigt kleine schwarze Figuren, jede fristet mit einer Leiter unter einem Glassturz ihr Dasein, was auf eine Enge in ihrem Leben hinweisen könnte. Gemeinsam mit den Frauenfiguren in Lebensgröße am Eingang des Saales, den schwarzen Figuren, die mit ihren Taschen im Raum unterwegs sind und anderen Objekten entsteht Nachdenklichkeit, werden existenzielle Fragen thematisiert.
Ausstellungsdauer in der Galerie Seidler von 7. November bis 6. Dezember. Die beiden Ausstellungen im Schlossmuseum sind bis 8. Februar 2026 zu sehen.
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