Die Zukunft ist weiblich
Blau-Weiß Linz/Kleinmünchen (in roter Dress) ist die stärkste Frauschaft Oberösterreichs
Heute gibt es in Sydney einen neuen Weltmeister, besser gesagt: neue Weltmeisterinnen. Schließlich geht es um Frauenfußball. Spanien gegen England lautet das Finale, alle bisherigen Titelgewinnerinnen sind vorzeitig ausgeschieden.
Gerhard Götschhofer, Präsident des OÖ. Fußballverbandes, ist von der Qualität des Gebotenen angetan: „Es wurde ein toller Fußball gespielt, auch technisch ausgereift.“ Das werde die Akzeptanz in der Bevölkerung heben. „Selbst am Stammtisch wird bewundernd über die Qualität der Spiele geredet.“
Insgesamt sei der Frauenfußball auf einem guten Weg, findet Götschhofer. Andererseits: „So ehrlich muss man sein, dass wir in Österreich Luft nach oben haben.“ Ein Trio bildet Oberösterreichs Spitze: BW Linz/Kleinmünchen bereichert die Bundesliga, LASK und Geretsberg/Bürmoos bespielen die 2. Liga.
Meisterschaftsauftakt
Am kommenden Wochenende ist Meisterschaftsauftakt, auch in den vier Spielklassen darunter. Aktuell kicken hier exakt 2.845 Mädchen und Frauen in 38 Teams, Tendenz steigend. Allein im Vorjahr sind mehr als 700 dazugekommen. Verbandsdirektor Raphael Koch ortet „ein Riesenpotenzial, das hier noch schlummert“.
Fehlende Kabinen
In vielen Vereinen gebe es wegen infrastruktureller Probleme, etwa eigener Kabinen, eine Abwehrhaltung. Jene, die sich geöffnet haben, erkennen die Vorteile. „Frauen sind für das Vereinsleben insgesamt ein Gewinn, sie übernehmen auch Funktionen.“ Der Verband fördert mit 2.500 € Klubs, die im Nachwuchsbereich ein reines Mädchenteam stellen. Ein „Ladies Day“ am 20. Oktober soll bereits aktive Frauen bestärken und neue motivieren. Zudem wird verbandsintern personell aufgerüstet. „Sonst geht nichts weiter, wenn wir das nur auf die Agenda setzen und niemanden beauftragen“, weiß der Präsident.
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