Die Große Brennnessel ist ein Frühstarter

Ursula Asamer ist Kräuterpädagogin und Natur- und Landschaftspflegerin
Die Brennnessel eignet sich für eine Fasten- und Entschlackungskur. Von Ursula Asamer.

Nachdem Wetterkapriolen es manchmal schwer machen, die Jahreszeit zu betiteln, richten sich Kräuterhexen nach dem phänologischen Kalender und nach der Natur. Im März befinden wir uns im Vorfrühling. Die Große Brennnessel (Urtica dioica) gehört zu den Frühstartern und lockt zur kulinarischen Verwendung.

Die Große Brennnessel ist ein Frühstarter

Die Brennessel

Volksheilkunde

Die Volksheilkunde kennt die Brennnessel seit Jahrhunderten. Sie ist von besonderem volksmedizinischem Wert für eine Fasten- oder Frühlingsentschlackungskur. Die bisher bekannten Inhalts- und sekundären Pflanzenwirkstoffe sind Flavonoide, Rutin, Vitamine der B-Klasse, C, E, weiters Kalium, Kalzium, Eisen und Silizium in Form von Kieselsäure. Das Vitamin C sorgt für eine bessere Aufnahme des Eisens im menschlichen Körper. Ein Absud aus den Blättern wirkt bekanntlich harntreibend, entwässernd und entzündungshemmend.

Als Tee zur Entgiftung

Brennnesselteezubereitungen sorgen bei der Frühlingsentgiftung gut für den Abtransport von Winterschlacken über den Nieren-Blasenweg. Harnleiter werden gut durchspült, beginnende Harnwegsinfekte können dadurch verhindert werden. Als Co-Kraut zur frischen Brennnessel eignen sich junge Birkenblätter mit ähnlicher Wirkung. Auch die Wurzeln der Großen Brennnessel können im Vorfrühling, am besten vor dem Austreiben oder kurz nach dem Sichtbarwerden der ersten Blätter, gegraben und verwendet werden. Die Wirkstoffe der Wurzeln dienen Männern als Unterstützung für die Prostata und die Blase. Die jungen Blätter der Großen Brennnessel haben zu dieser Zeit im Jahr fallweise auch noch dunkelrote Blätter. Als Beigabe zu grünen Smoothies und als Würzkraut für den Salat und Suppen oder als Frühlingsspinat und Fastenbrechersuppe sind sie sehr beliebt.

Klare Suppe

Klare Suppe einmal anders: 400 g frische Brennnesselblätter zwei Esslöffel Butter, ein Liter Wasser, eine geschnittene Zwiebel, eine in dünne Scheiben geschnittene Karotte, eine in Würfel geschnittene Kartoffel, Salz, Pfeffer, Schnittlauch.

Die Brennnesselblätter waschen und klein schneiden, wenn nötig Nesselhaare vorher durch Walken mit dem Nudelwalker brechen. Die Butter erhitzen und die Brennnesselblätter zugeben, sie fallen sofort zusammen. Mit Wasser aufgießen und die restlichen Zutaten zufügen. Circa 20 Minuten köcheln. Das in der Pflanze enthaltene Eisen gibt der Suppe einen intensiven Geschmack, der an Rinderbrühe erinnert. Suppeneinlagen nach Wahl.

Autorin Ursula Asamer ist Kräuterpädagogin und Natur- und Landschaftspflegerin

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