Die Flyers wollen zu ihren einstigen Höhen zurück
Basketball ist drauf und dran, in Wels wieder groß in Mode kommt.
Die Flyers haben am vergangenen Wochenende, im siebenten Jahr ihres Bestehens, das Cup-Finale gewonnen. Sie haben die Lions Traiskirchen in deren Halle mit 71:66 (30:33) gebändigt.
Arvydas Gydra spielte überragend
Das Match war über weite Strecken ausgeglichen verlaufen, mit 53:53 ging es in den Schlussabschnitt. Die vorentscheidende Phase wurde fünfeinhalb Minuten vor der Sirene eingeläutet und vom überragenden Arvydas Gydra dominiert. Er erzielte zehn seiner 25 Punkte in den letzten zehn Minuten und wurde als Most Valuable Player, als wertvollster Spieler, ausgezeichnet.
Die Welser wollten den Titel
„Wir wollten Wels einen Titel bringen, und genau das haben wir jetzt geschafft“, war Chefcoach Sebastian Waser hernach begeistert und erleichtert. Der Cup-Sieg sei der verdiente Lohn für den Verein und für die Spieler.
Bemerkenswert: Die Flyers mussten alle vier Cup-Spiele auswärts bestreiten, was das Vereinsbudget arg belastet hat. Doch es überwiegt die Freude darüber, dass mit diesem Erfolg an eine große Tradition angeknüpft wird.
Seit 70 Jahren
Basketball wird in Wels seit fast 70 Jahren vereinsmäßig gespielt und hat eine ebenso erfolgreiche wie turbulente Geschichte hinter sich. 1956 wird der ATSV Freiheit Wels gegründet, zehn Jahre später steigen die „Violets“ in die Staatsliga A auf. Mit der Verpflichtung der US-Legionäre John Wojtak und Bill Chatmon beginnt ein sportlicher Höhenflug, der einen regelrechten Hype auslöst.
Die Heimspiele in der Messehalle locken Tausende Fans an. Siebenmal werden die Welser Vizemeister. Aus der Fusion mit Union Wels entsteht der WBC, der 2009 Meister wird und 2017 in der Neugründung Raiffeisen Flyers Wels aufgeht.
Der Titel "tut richtig gut"
„Es tut richtig gut“, ist Obmann Michael Dittrich nach dem ersten Titelgewinn mit sich, den Spielern und der Welser Basketballwelt zufrieden. Das Konzept des jungen Vereins geht offenbar auf. Der Klub, angeführt von Präsident Bernhard Ploier, bekennt sich zu einer Personalpolitik, die ganz auf Talente aus der Region setzt.
Sie sollen schrittweise entwickelt, auf ein höheres Level gehoben und schließlich an den Profibetrieb herangeführt werden. Zum Start des Projekts wurde ein junger Cheftrainer engagiert, dem genau das zugetraut wurde: Sebastian Waser, damals gerade einmal 31. Er hatte selbst bei den Gmunden Swans gespielt, musste aber bereits mit 19 Jahren aufgrund einer Knieverletzungen die aktive Karriere beenden.
Hart verteidigen
Anschließend studierte er Medienwissenschaft und widmete sich der Nachwuchsarbeit. Die Vikings Vorchdorf führte er zum Gewinn der Jugendmeisterschaft. Er verlange von den Spielern eine sehr moderne Version des Basketballs, erklärt Waser seine Philosophie. „Ich will, dass hart verteidigt und mit Tempo und Aggressivität gespielt wird.“
Er denkt dabei auch an die Zuschauer: „Sie müssen das Gefühl haben, dass die Mannschaft in jeder Phase alles gibt.“ Denn es müsse in Wels einfach wieder „in“ sein, zum Basketball zu gehen.
Ausverkaufte Arena
Das gelingt mehr und mehr, die Raiffeisen-Arena in der Dragonerstraße ist bei den Heimspielen regelmäßig ausverkauft. „Wir haben eine Flyers-Identität geschaffen“, ist Waser mit dem Erreichten zufrieden, aber noch bei Weitem nicht am Ziel angelangt. Alles sei auf Langfristigkeit angelegt.
Kommentare