Die Biber leisten ganze Arbeit

Die Biber sind unglaublich fleißig
Donau-Enns-Winkel. Romanische Kunst auf dem Schneeglöckerl–Weg

von josef leitnerRomanische Kunst inmitten üppig blühender Frühlingspracht. Das erwartet den Besucher im Donau-Enns-Winkel bei St. Pantaleon. Vizebürgermeister Josef Alkin hat sich besonders für den neu angelegten Wanderweg engagiert, den Schneeglöckerlweg, der rund zweieinhalb Stunden Gehzeit erfordert. Dieser führt vom Ortszentrum in nördlicher Richtung ins weitläufige Augebiet. Ein wahrer Teppich aus weißblühenden Frühlingsboten bezaubert den Wanderer. Der Duft von frischem Bärlauch erfüllt die Luft. Die nahe Biber-Lacke wird ihrem Namen wirklich gerecht. Die Tiere haben mehrere zwanzig Meter hohe Bäume kräftig angeknabbert. Daneben liegt ein Schlachtfeld von bereits gefällten Bäumen. Der Weg führt durch ausgedehnte Flächen von frisch gepflanzten Laubbäumen.

Die vielen Schneeglöckerln gaben dem Wanderweg ihren Namen

Die vielen Schneeglöckerln gaben dem Wanderweg ihren Namen

Seeadler

Dass das ökologische Gleichgewicht stimmt, bestätigt Förster Mario Ensmann: „Besonders sensible Aubewohner, nämlich Seeadler, fühlen sich hier wohl und sorgen regelmäßig für Nachwuchs.“ Dennoch ist der Schaden, den die Biber verursachen, beträchtlich.

Schließlich wird der Hochwasserdamm der Donau erreicht. Ihm folgen wir donauabwärts. Schließlich wird der Erla-Bach erreicht, dem entlang es wieder zum Ausgangspunkt zurückgeht. Ein besonderer Höhepunkt ist der Besuch in der Krypta der Kirche. Die schlichte Säulenhalle aus dem zwölften Jahrhundert versetzt den Besucher in eine meditative Stimmung. Die Kapitelle sind von höchstem Kunstwert. Nur mattes Licht und gedämpfte Geräusche dringen von außen herein. Aber die Kulturrunde geht weiter. Kunstfreunde können sich in einer guten Gehstunde oder in wenigen Fahrminuten auf weitere Stationen des „Romanisches Dreiecks“ begeben.

Klosterkirche

Zunächst geht es zur ehemaligen Klosterkirche der Benediktinerinnen in Erla. Wolfgang Divinzenz ist engagiertes Mitglied des Vereins für Dorferneuerung: „Über mehrere Jahrhunderte war das Kloster ein spirituelles und wirtschaftliches Zentrum. Einmalig ist der gut erhaltene gotische Stammbaum Christi aus dem 15. Jahrhundert. Einer der Besitzer war Wolfger von Erla. Er wurde Erzbischof von Passau und soll das Nibelungenlied in Auftrag gegeben haben.“

Romanische Krypta in St. Pantaleon

Romanische Krypta in St. Pantaleon

Wehrkirche

Der dritte Ort im romanischen Dreieck ist die mehr als 800 Jahre alte Wehrkirche in Rems. Sie beeindruckt durch das einmalige romanische Portal. Franz Rosenberger hat sich schon wie sein Vater und Großvater für seine Erhaltung eingesetzt. Er öffnet die Tür in den schlichten Innenraum. Ein in der 140 cm dicken Mauer eingebauter schmaler Wehrgang führt bis in den Turm. Gespenstische Atmosphäre in historischen Mauern. So endet ein Naturerlebnis, eingebettet in bemerkenswerter Geschichte.

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