Der Motorrad-Oldie gibt weiterhin Vollgas

Mühlfried Minich
„Es geht nicht mehr so wie früher.“
Mit dieser nüchternen Erkenntnis stieg Mühlfried Minich unlängst beim Oldtimer Grand Prix in Schwanenstadt von seiner Yamaha TZ 250 und verkündete seinen Rückzug aus dem Rennsport. Mit 87 sei es höchste Zeit dafür, ist der Linzer überzeugt. Und weil bereits 1971 beim ersten Straßenrennen in Schwanenstadt am Start, war das der passende Ort für einen letzten Auftritt.
Außerdem hatte sich sein Wunsch erfüllt, sich mit dem Sportfotografen Manfred Binder, einem langjährigen Freund, wenigstens einmal auf der Strecke zu matchen. Früher, das war vor gut 50 Jahren. Als erstes Motorrad erstand Minich eine Suzuki, sattelte dann jedoch auf eine Yamaha. Mit der wurde er 1973 Staatsmeister. Fast logisch zog es Sohn Siegfried zum Rennsport, Talent und Leidenschaft hatte er vom Papa vererbt bekommen. Der unterstützte ihn außerdem als Mechaniker und managte alles Drumherum. 15 Jahre zählte Siegfried Minich in den Klassen 250 und 350 ccm zu den Schnellsten im Land, fuhr sieben Staatsmeistertitel ein. Obendrein bestritt er WM-Rennen, wurde 1982 auf dem Salzburg-Ring Vierter. In Schwanenstadt gewann er 1981 und 1983 jeweils doppelt.
Ganz Schluss macht Vater Minich allerdings nicht. Er möchte schon noch hin und wieder für Trainingsläufe auf das Motorrad steigen, wie dieser Tage erst auf dem anspruchsvollen Grobik Circuit nahe Rijeka/Kroatien. Kartfahren ist seine zweite Leidenschaft. Er hat sich ein neues Rennkart mit sechs Gängen und 50 PS angeschafft, mit dem er rasante Runden dreht.
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