Der HC Linz will wieder einmal Meister werden
Der Slowene Lucijan Fizuleto (blaues Leiberl) ist ein torgefährlicher Rückraumspieler
„Den Meister kann man sich nicht vornehmen, der muss passieren“, weiß Bernhard Ditachmair um die Unplanbarkeit im Sport bei begrenzten finanziellen Möglichkeiten. Ditachmair ist Präsident des HC Linz AG, der Handball in voller Breite betreibt: von den Minis bis zu den Profis.
In der Nachwuchsarbeit gibt es eine Spielgemeinschaft mit ASKÖ HC Neue Heimat. Den Handball in Oberösterreich auf hohem Niveau zu halten, lautet das ehrgeizige Ziel. Und irgendwann, früher oder später, soll auch der nächste Meistertitel geholt werden.
Finaleinzug
Für den Klub, in den Anfang der 1970er-Jahre vier ASKÖ-Vereine ihre Besten eingebracht haben, wäre es der achte. Der Letzte datiert allerdings aus 1996. In der Vorsaison schafften die Linzer immerhin den Finaleinzug, mussten sich jedoch West Wien zweimal geschlagen geben. Der frischgebackene Meister verabschiedete sich mangels Halle und Sponsoren aus der Liga, gesucht wird ein Nachfolger.
Trainer Milan Vunjak
Für den Linzer Cheftrainer Milan Vunjak (52) gibt es drei bis vier Kandidaten, sein Team sieht er noch nicht so weit. „Wir hatten heuer einen Megaumbruch und brauchen sicher einige Zeit, bis wir wieder eine schlagkräftige Mannschaft bekommen.“
Gut gestartet
„Grundsätzlich sind wir gut gestartet“, zieht Sportdirektor Klemens Kainmüller (43) Zwischenbilanz über den Meisterschaftsauftakt. Auf drei Siege folgten eine 33:27-Niederlage gegen Schwaz und ein 24:24 gegen Bärnbach/Köflach. „Da haben wir leider etwas gepatzt“, analysiert Kainmüller das Heimremis.
Positive Entwicklung
Angesichts einer Reihe verletzungsbedingter Ausfälle ist Coach Vunjak mit dem bisherigen Saisonverlauf dennoch alles in allem zufrieden. Der gebürtige Slowene wurde vor drei Jahren mit einer klaren Vorgabe engagiert: Er sollte die Linzer aus einem anhaltenden Tief herausführen und zugleich vermehrt junge Spieler in die A-Mannschaft integrieren. Beides sei ihm gelungen, bestätigt der Sportdirektor. „Wir dürfen nicht vergessen, wo wir gestartet sind. Wäre die Liga nach dem Spieljahr 2020/21 nicht aufgestockt worden, wären wir vermutlich abgestiegen.“
Sportdirektor Klemens Kainmüller
Die Entwicklung seither bezeichnet Kainmüller als „richtig toll“, Vunjaks Arbeit als „absolut positiv“. Er komme mit den Spielern sehr gut zurecht, habe hohes taktisches Verständnis. „Er gibt klar vor, was er erwartet. Wenn sich alle danach richten, ist er Erfolg da.“ Ausdruck der Zufriedenheit: Im Frühjahr wurde der Vertrag mit dem Coach bis 2026 verlängert. Das A-Team ist bunt gemischt, setzt sich aus Profis, Studenten, Amateuren zusammen. Insgesamt sind beim HC Linz AG zurzeit rund 250 Spielerinnen und Spieler aktiv.
Präsident Bernhard Ditachmair
Das Jahresbudget gibt der Präsident mit rund 750.000 Euro an: „Es ist schon ein kleiner Mittelbetrieb.“ Den möchte Ditachmair, von Beruf Steuerberater und Wirtschaftsprüfer, langfristig auf eine stabile wirtschaftliche Basis stellen. Sobald das der Fall ist, will er sein Amt einem hauptberuflichen Manager übergeben. Als Mindestziel für die noch junge Saison nennt Präsident Ditachmair einen Top-Acht-Platz und damit die Qualifikation für das Viertelfinale im Play-off. „Dann sehen wir weiter“, fügt Sportdirektor Kainmüller hinzu.
Ghent und Stojanovic (in Blau) im Kampf um den Ball
Und dann ist da noch das internationale Engagement: Am kommenden Samstag geht es um 19 Uhr in der Halle der Sport-Mittelschule Kleinmünchen in der zweiten Europacup-Runde gegen PAOK Saloniki.
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