Der Bär ist los: Der Waldknofel blüht

Der Bärlauch blüht
Der Bärlauch ist ein kulinarisches und gesundheitliches Kraut. Von Ursula Asamer.

Ein Klassiker unter den Frühlingskräutern des Waldes ist der Bärlauch. Woher hat der Bärlauch nun seinen Namen? Bären, die in früheren Zeiten noch in unseren Wäldern zu Hause waren und sich bei einer Unterbrechung ihrer Winterruhe nicht allzu weit von ihrer Schlafhöhle wegbewegten, delektierten sich am sehr früh gedeihenden Wildgemüse mit lateinischem Namen Allium ursinum. Allium steht für Zwiebelgewächs. Ursus bedeutet Bär. So kam der Waldknofel zu seinem heute allgemein bekannten Namen.

Der Bär ist los: Der Waldknofel blüht

Ursula Asamer ist auch Buchautorin: 50 Shades of Green

Zum Entgiften

Das Putzerkraut zum Entschlacken und Entgiften im Frühling erfreut uns nicht nur gesundheitlich, sondern auch kulinarisch. Dass der Bärlauch gebietsweise zu den geschützten Pflanzen gehört und auf keinen Fall ausgegraben werden darf, ist auch nicht jedem bekannt. In Vergessenheit geraten ist auch, dass der Bärlauch nie als Einzelkraut konsumiert werden sollte, sondern immer mit sogenannten Ausleitkräutern wie der Brennnessel. Bärlauch löst Schlackenstoffe im Körper, die manchmal schwer ausgeschieden werden können.

Gefahr von Doppelgängern

Was beim Selberpflücken absolut sichergestellt sein muss, ist, dass es sich tatsächlich um Bärlauchblätter handelt, denn es gibt mehrere sehr ähnliche giftige Doppelgänger. Bei der kleinsten Unsicherheit auf die Ernte verzichten! Auf den Knoblauchgeruch kann man sich nicht verlassen, der haftet bereits einmal nach Angreifen eines Blattes an den Fingern, auch dann, wenn ein falsches Blatt geerntet wird.

Der Bärlauch wird zum großen Liebestest, wenn nur der Ehemann den Bärlauch als Speise liebt, denn dann wird sich die Gattin die Frage stellen, kann ich ihn überhaupt noch riechen?

Bärlauch-Pesto

Um den Bärlauch auch später noch genießen zu können, kann er als Pesto gut konserviert werden. Ein Handsträußchen Bärlauchblätter, eine Handvoll Brennnessel- und/oder Birkenblätter (auch getrocknet), Vogelmiere wenn schon vorhanden, eine Handvoll grob gehackter Walnüsse, ca 200 ml kalt gepresstes Sonnenblumenöl, ein Esslöffel Salz (wenn gewünscht kann auch geriebener Parmesankäse und Zitronensaft beigegeben werden) Die Kräuter fein schneiden und im Mörser zu einer groben Paste verarbeiten, in Gläser füllen und mit einer ein Zentimeter Ölschicht bedecken, gut verschlossen dunkel lagern. Schmeckt sehr gut zu Schafs- oder Ziegenkäse, in Suppen, als Pesto zu Gemüse und Nudeln. Das Maß des Handsträußchen entstammt einer uralten Regel, was dem Wald entnommen werden darf. Das Handsträußchen ist die Menge, die gut zwischen Daumen und den anderen Fingern der Hand Platz hat.

Autorin Ursula Asamer ist Kräuterpädagogin und Natur-und Landschaftspflegerin

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