„Das Festival ist jetzt volljährig“

Auf dem Sprung nach Wien: Christine Dollhofer
Christine Dollhofer leitet zum letzten Mal das renommierte Filmfestival Crossing Europe

Ja, sie habe vorab alles gesehen, alle 123 Filme, die es ins Programm geschafft haben: „Das ist meine Aufgabe und mein Anspruch, dass wir wissen, was wir dem Publikum zeigen.“

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge steckt Christine Dollhofer mitten in den letzten Vorbereitungen zum heurigen „Crossing Europe“, das am 1. Juni in Linz startet. Es wird ihr letzter Einsatz als Festivaldirektorin sein, bevor sie nach Wien übersiedelt und dort die Geschäftsführung des Filmfonds Wien übernimmt. „Das ist schon okay so, das Festival ist in seinem 18. Jahr volljährig geworden und es ist gut, wenn sich Fenster und Türen nun für neue Gesichter öffnen.“

Aus 40 Ländern

Der Einblick in das vielfältige Filmschaffen in Europa ist – nach einer Vor-Ort-Pause im Vorjahr – eine Besonderheit: 123 handverlesene Filme aus 40 Ländern in 145 Vorführungen stehen von 1. bis 6. Juni auf dem Programm. Wer das Festival heuer nicht persönlich besuchen kann oder mag, hat die Gelegenheit eine Selektion an Filmen online nachzusehen.

„Das Festival ist jetzt volljährig“

Eröffnungsfilm "Ich bin dein Mensch" von Maria Schrader

Gesellschaftspolitische, aber auch künstlerisch-exzentrische Arbeiten wird es genauso geben wie Highlights der aktuellen Festivalsaison und regionales Filmschaffen. Für Filmgespräche haben sich an die 90 Filmgäste aus dem In- und Ausland angesagt. Neben den vier Wettbewerbssektionen (Competition Fiction, Competition Documentary, Competition Local Artists und YAAAS! Competition) sind auch die seit Jahren etablierten Schienen Arbeitswelten („CHANGE“), European Panorama Fiction & Documentary (Highlights der aktuellen Festivalsaison) Teil der Programmstruktur.

Spontaner Besuch

Christine Dollhofer kommt während des Festivals nicht dazu, sich Filme anzuschauen. Ein persönliches Highlight verrät sie nicht, denn „das wäre so, wie wenn man eine Mutter nach ihrem Lieblingskind fragen würde.“ Natürlich schmerze es, dass das immer sehr niederschwellige Festival heuer viele Covid-Maßnahmen erfüllen müsse, „aber ich hoffe sehr, dass sich die Menschen davon nicht abschrecken lassen. Wir haben im Kulturquartier einen Outdoor-Ticketcontainer, dort gibt es immer Hilfe und Unterstützung – auch für einen spontanen Festivalbesuch“, versichert Dollhofer.

Wenn Zeit bleibt, baut die gebürtige Oberösterreicherin Spaziergänge und Lesezeiten ein, „aber prinzipiell dreht sich bei mir alles um die Filmwelt.“

Infos zum Programm auf www.crossingeurope.at

Kommentare