Buchbinder ließ niemanden kalt

Pianist Rudolf Buchbinder
Starpianist spielte in den Dachstein-Eishöhlen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Ein Konzert der Sonderklasse fand am Mittwoch in einem außergewöhnlichen Rahmen statt: Im Parsifalsaal der 10.000 Jahre alten Dachsteinhöhle, mit 500 Jahre altem Eis und einem 20 Jahre jungen Schimmel-Glasflügel. Der 71-jährige Pianist Rudolf Buchbinder brachte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die zahlreichen Besucher in Hochstimmung. Auf Werke von Schubert folgte die Sonate op. 13 von Beethoven. Nach frenetischen Applaus ließ sich der Maestro noch zu einer Zugabe hinreißen, eine heitere Gigue von Johann Sebastian Bach. Buchbinder: „Nach Konzertreisen von New York bis Tokio, allein zwölf Konzerten in Israel im Monat Juli, ist das Konzert im Eisdom ein besonderes Ereignis für mich. Ich bin ein Hochleistungssportler mit meinen Fingern. Aufwärmen in diesem weltweit einzigartigen Konzertsaal ist allerdings illusorisch. Am Ende des Konzerts waren meine Finger an der Kälte-Schmerzgrenze.“ Davon konnten die Zuhörer glücklicherweise nichts bemerken. Buchbinder war auch sichtlich erfreut über das Ambiente am Dachstein, beginnend mit der Fahrt mit der Gondel bis zum großartigen Blick auf den Hallstätter See. Seit 50 Jahren sei er nicht mehr hier gewesen. Der Organisator der Eisklang-Konzerte, der Pianist und Direktor der Musikschule von Bad Goisern, Peter Brugger freut sich über den Quantensprung der Eisklang-Konzerte in Bezug auf Künstler, Ambiente sowie Sponsoren. „Für die phänomenale Akustik haben wir aus den unterschiedlichen Musikgattungen genau die spezielle Musik ausgewählt, die zu diesen archaischen Fels- und Eisgebilden passt. Wiener Klassik und Barockmusik sind dafür gut geeignet. Oder Stücke aus dem Jazz-Bereich.“ Nach dem erfolgreichen Start setzt Stargeiger Benjamin Schmid mit „Stradivari on ice“ am 24. August die Serie fort. Den Abschluss bildet am 31. August „Mozart von Goisern“, eine Kombination von Musik von Mozart mit Salzkammergut-Jodlern. Josef Leitner

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