Brucknerhaus: Stehplätze um zehn Euro, kostenlose Kurzkonzerte

Ralf Weikert
Norbert Trawöger will das Brucknerfest auf zweieinhalb Wochen straffen. Von Werner Rohrhofer.

Künstlerisch war es ein Erfolg, da bin ich sehr zufrieden, aber insgesamt sehe ich Luft nach oben.“ So zieht der neue Chef des Brucknerhauses, Norbert Trawöger, im Gespräch mit dem KURIER eine erste Bilanz des Brucknerfestes 2025. 

Vor allem soll das Angebot gestrafft werden. Das diesjährige Motto „Augen auf. Musik!“ sei beim Publikum gut angekommen, die Kombination von Film und Musik habe sich bewährt. Ebenso das Konzept, unterschiedliche Veranstaltungsorte zu bespielen. Und in dieser Richtung soll es weitergehen. „Das Brucknerfest muss als Fest für die Stadt stärker spürbar werden, das Fest braucht Bewegung in die Stadt hinaus.“

Vernetzung

Es gehe auch um eine noch intensivere Vernetzung der Kultureinrichtungen, mit dem Landestheater funktioniere es bereits, auch die Verbindung mit der Ars Electronica werde weiterentwickelt, „wir haben ja gemeinsame Wurzeln“. Trawögers Vision: „Auch wenn jemand in die Stadt kommt und vom Brucknerfest noch nie etwas gehört hat, soll er trotzdem das Fest spüren“. Was die Dauer betrifft, so seien die zuletzt sechs Wochen zu viel gewesen, hier müsse man mit der Straffung ansetzen. Es soll künftig auf zweieinhalb Wochen komprimiert werden. Eine weitere Neuerung: Bei Eigenveranstaltung der LIVA im Großen Saal des Brucknerhauses soll es künftig auch wieder Stehplätze um zehn Euro geben.

Kurzkonzerte

Ab dieser Saison gibt es im Brucknerhaus auch kostenlose Kurzkonzerte, bei denen sich Studierende der Bruckneruniversität präsentieren.

Abgesehen von den „großen“ Konzerten bot das Brucknerfest aber auch eine Reihe spezieller Veranstaltungen wie zum Beispiel das „Familienfest“ am 27. September in Kooperation mit dem Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel. Einen weiteren Höhepunkt des Brucknerfestes 2025 bildete das Abschlusskonzert am gestrigen Samstag in der Stiftsbasilika von St. Florian. Am Dirigentenpult stand der gebürtige Florianer Ralf Weikert, der damit erstmals in seinem Heimatort ein Konzert leitete.

Weikert: Ein Nachhause kommen

„Das war für mich nicht nur musikalisch, sondern auch emotional ein tiefes Erlebnis, es war wie nach Hause kommen“, so Weikert zum KURIER. St. Florian sei für ihn ein Kraftort, sozusagen ein heiliger Ort und vor allem mit vielen Eindrücken aus seiner Kindheit verbunden. „Wir sind als Buben immer wieder in der Krypta beim Sarkophag von Bruckner gewesen, ich habe als Kind Bruckner sozusagen hautnah erlebt“, erzählt Weikert, der heute international einer der renommiertesten Dirigenten ist, seine Wirkungsstätten reichen von der Metropolitan Opera New York bis Osaka und jetzt eben St. Florian.

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