Boule/Petanque: Im Mühlviertel fliegen die Kugeln

Boule/Petanque: Im Mühlviertel fliegen die Kugeln
Zum Vereinsjubiläum werden in Freistadt Österreichs Meister ermittelt. Von Gerhard Marschall.

Gespielt wird mit Metallkugeln. Die müssen so nahe wie möglich an eine kleine Zielkugel geworfen werden, die Cochonnet (Schweinchen) heißt. Wessen Kugel am nächsten liegt, schreibt an. Dabei geht es oft um Millimeter, das Maßband ist deshalb stets parat.

Boule/Petanque: Im Mühlviertel fliegen die Kugeln

Es wird genau gemessen

Der Sport ist in Frankreich weit verbreitet, wird dort allerorten gespielt – im Norden als Boule, im Süden als Pétanque. Sehr häufig befindet sich der Spielplatz im Zentrum des Orts und ist allabendlicher Treffpunkt für Jung und Alt.

Freizeitgestaltung

„Ein besonderes Anliegen ist es uns, das Spiel als eine verbindende Freizeitgestaltung zu verstehen“, sagt Helmut Herbert aus St. Florian bei Linz. Er ist Präsident von Pétanque Austria und mit der Entwicklung sehr zufrieden. Mittlerweile hat der Verband bereits 28 Mitgliedsvereine, das Gros in Oberösterreich. „Wir haben tatsächliche eine Vorreiterrolle“, bestätigt Andreas Priesner, Sektionsleiter des SV Haslach und Präsident des Landesverbands. „Ich traue mich sagen, dass ganz Österreich zu uns blickt.“

24 Teams

Nach Jahren der Pionierarbeit werde das Projekt immer mehr zum Selbstläufer. Aktuell spielen 24 Teams in der OÖ-Liga 1 und 2, darunter „De Boarischn“ aus Passau. Was Priesner besonders freut: „Man sieht auch, dass das Niveau an der Spitze steigt.“ Freistadt ist so etwas wie eine Hochburg des gepflegten Kugelwerfens, verfügt gleich über zwei Klubs: den AKSÖ und den Pétanque Sport Verein (PSV), der seit seiner Gründung 2015 kontinuierlich wächst und aktuell rund 40 Mitglieder zählt.

Freistädter erfolgreich

Die Freistädter sind erfolgreichster Klub im Land. Sein zehnjähriges Jubiläum feiert der Verein am ersten Mai-Wochenende mit der Ausrichtung der Österreichischen Meisterschaften. Ermittelt werden die besten Damen und Herren im Doublette und im Tir de Précision. In dem einen Fall treten Zweier-Teams gegeneinander an, im anderen geht es um Treffsicherheit. Dabei werden bestimmte Formationen gelegt, die Aufgaben sind aus unterschiedlichen Entfernungen zu lösen.

Drei Tage

Gespielt wird an drei Tagen auf der Promenade und beim Schloss. Präsident Herbert rechnet alles in allem jedenfalls mit mehr als 200 Aktiven. Ein solches Turnier verursacht großen organisatorischen Aufwand. Damit alle Teams gleichzeitig zu Werke gehen können, müssen gut 30 Bahnen angelegt werden. Dazu kommt die gastronomische Versorgung. „Das alles erfordert viel Personal“, räumt Obmann Wolfgang Sabaini ein. Aber alle im Verein seien voller Vorfreude auf das Geburtstagsfest.

St. Florian

Auf Freistadt folgt St. Florian. Dort wird am 31. Mai die Meisterschaft im Triplette ausgespielt. In Haslach werden am 21. und 22. Juni die Top-Teams aus Oberösterreich, Wien und Vorarlberg um die Teilnahme am Europacup rittern.

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