Attacke auf Mühlviertler Bürgermeister: Motiv im persönlichen Bereich

Im Bild: Das Gemeindeamt Dimbach.
Nach Attacke: Verdächtiger macht Ortschef von Dimbach für seine privaten Probleme verantwortlich.

Nach der Attacke eines 40-jährigen Niederösterreichers auf einen oberösterreichischen Bürgermeister geht die Polizei davon aus, dass das Motiv des Angreifers in seinem persönlichen Bereich liegt. Er dürfte den Ortschef für seine Probleme verantwortlich gemacht haben.

"Du bist schuld, Du hast mich ruiniert"

Der Verdächtige soll den Bürgermeister im Gemeindeamt Dimbach (Bezirk Perg) mit den Worten "Du bist schuld, Du hast mich ruiniert" mit einem Pfefferspray attackiert und ihm eine Pistole an die Brust gesetzt haben. Dem Amtsleiter, der seinem Chef zu Hilfe kam und nach Einschätzung der Polizei mit seinem selbstlosen Handeln Schlimmeres verhinderte, soll er einen Messerstich in den Arm versetzt haben. Danach flüchtete er zu Fuß, am Weg hinaus besprühte er noch eine Angestellte des Gemeindeamtes mit dem Reizgas. Der mutmaßliche Täter stellte sich später der Polizei im nahen Persenbeug im Bezirk Melk in Niederösterreich.

In Justizanstalt Linz überstellt

Noch in der Nacht auf Donnerstag wurde der Mann in die Justizanstalt Linz überstellt und dort einvernommen. Dabei erklärte er laut Polizei, dass das Gemeindeoberhaupt für die Probleme in seinem Leben verantwortlich sei. Er konnte aber vorerst keine konkreten Angaben dazu machen. Doch für die Ermittler ergibt sich der Eindruck, dass der Angreifer sich einbildet, dass der Bürgermeister negativen Einfluss auf sein Leben genommen habe. Wie jeder andere Mensch habe er in seinem Leben "Aufs" und "Abs" erlebt, für letztere gebe er jedoch dem Ortschef die Schuld.

Dieser beteuert, dass er seit etwa 20 Jahren keinen Kontakt mit dem 40-jährigen Angestellten gehabt habe. Damals war der Mann mit einem Mädchen aus Dimbach liiert und er habe ihn flüchtig wahrgenommen. In den weiteren Ermittlungen in dem Fall will die Polizei alle Umstände weiter ausleuchten, um mehr zum Motiv des mutmaßlichen Täters zu erfahren.

Tatwaffen untersucht

Die sichergestellten Tatwaffen wurden untersucht. Demnach hat der Verdächtige dem Bürgermeister eine Schreckschusspistole an die Brust gesetzt, die aber beim Betätigen des Abzuges nur klickte und nicht losging. Dem Amtsleiter fügte er mit einem Küchenmesser eine Verletzung am Unterarm zu. Sie ist nicht lebensgefährlich. Der Bürgermeister benötigte laut Polizei nach dem Vorfall psychologische Betreuung. Er und eine weitere Mitarbeiterin der Gemeinde wurden zudem durch Reizgas in Mitleidenschaft gezogen.

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