Applaus und Tränen beim Erntedankfest in Kopfing

Applaus und Tränen beim Erntedankfest in Kopfing
Aktionsgruppe will weiter gegen Priester mobil machen.

Tränen flossen und Applaus brandete auf, als der umstrittene Kopfinger Priester Andrzej Skoblicki, beim Erntedankgottesdienst am Sonntag in der Pfarrkirche sagte, es sei Zeit zur Versöhnung. "Der erste Schritt dabei ist die Vergebung und ich bitte um Vergebung." Sichtlich gerührt waren seine Anhänger auch, als er verkündete, der Bischof habe ihn gebeten, in Kopfing zu bleiben. "Es war eine schwere Entscheidung, doch ich werde meinen Auftrag erfüllen", sagte der erzkonservative Geistliche.

Johann Weibold von der örtlichen Aktionsgruppe, die parallel zum Gottesdienst in einem Park eine eigene Messe abhielt, spricht von einem Erfolg seiner Initiative: "Zum ersten Mal, seit Skoblicki in Kopfing ist, gibt er zu, dass er Fehler gemacht hat." Es sei zwar positiv, dass der Priester Signale zum Einlenken aussende, aber noch sei "nicht alles paletti".

Weitere Protest-Aktionen seien notwendig. Doch zunächst möchte die Aktionsgruppe Reaktionen aus der Diözese abwarten und ein wenig Abstand zu den zuletzt doch äußerst turbulenten Tagen gewinnen. Mit der Parallelmesse, die ein pensionierter Pfarrer hielt, ist die Initiative höchst zufrieden. "Es waren 220 Erwachsene und viele Kinder hier, auch wenn fundamentalistische Medien anderes behaupten", freut sich Weibold.

Ob Kopfing in nächster Zeit zur Ruhe kommt, ist offen. Eltern überlegen, ob sie ihre Kinder zum Kommunionsunterricht in anderen Pfarren anmelden sollen.

Kommentare