Gut miteinander auskommen auf der Alm: Müll, Hunde, Autos - bitte nicht!

Gut miteinander auskommen auf der Alm: Müll, Hunde, Autos - bitte nicht!
635 Almen gibt es derzeit in OÖ, die Zahl der Tiere stagniert. Warum das so ist und welche Regeln Natur und Tourismus verbinden sollen.

Raus aus dem Alltag, rauf auf die Alm: Immer mehr Menschen, Einheimische wie Touristen, zieht es in die Natur, auf die Berge. Seit Corona boomen Wanderurlaube, die Begeisterung reißt nicht ab.

Oberösterreichs Almen sind Gebiete, die im Spannungsfeld zwischen Naturbelassenheit, Bewirtschaftung und Tourismus stehen. Auch tierisch ist allerhand los.

Das Charakteristikum der Alm ist, dass Tiere – vor allem Kühe, aber auch Schafe und Pferde – frei weiden. Da kommt es immer wieder zu Problemen mit Hunden, die Wanderer mithaben.

Keine Hunde auf der Alm

„Ob an der Leine oder nicht, ob groß oder klein, Hunde können aggressives Verhalten bei Muttertieren auslösen. Deswegen sollte der Hund auf der Alm nicht dabei sein“, fordert Johan Feßl, oö. Obmann des Vereins Alm und Weide

Eine weitere Gefahr seien auch die stetig wachsenden Wolfspopulationen, so Feßl: „Der Schutzstatus der Wölfe muss gesenkt und die Bejagung einfacher werden. Der Wolf ist nicht mehr vom Aussterben bedroht, im Gegenteil, er vermehrt sich rasant.“

Gut miteinander auskommen auf der Alm: Müll, Hunde, Autos - bitte nicht!

Auch Wildschweine tragen zur Disharmonie auf der Alm bei: Sie wühlen großflächig den Boden auf, der nicht maschinell, sondern nur händisch saniert werden kann.

Personalproblem bei den Bauern

635 Almen gibt es in Oberösterreich, 440 davon sind bewirtschaftet, die Zahl der Tiere ist leicht rückgängig, 2023 waren es 3.725, im Jahr 2000 wurden noch 4.076 gezählt, Ein Grund dafür ist der Strukturwandel und damit das Personalproblem bei den heimischen Bauern.

Gut miteinander auskommen auf der Alm: Müll, Hunde, Autos - bitte nicht!

Damit sich das Zusammenspiel auf den Almen möglichst friedlich gestaltet, wurden nun Fairplay-Regeln für das Wandern, Mountainbiken und den Wintersport entwickelt: Auf den Wegen bleiben, Müll wieder mitnehmen, den Hund daheim lassen, das Auto nur auf dafür vorgesehenen Flächen parken oder öffentlich anreisen.

„Wir wollen keine Event-Almen und Massenaufläufe“, sagt Andreas Winkelhofer, Geschäftsführer des OÖ Tourismus.

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