Alles hat seine Zeit

Seppy bewundert das Schneeglöckchen
Angefangen hat es damit, dass ich vor unserem Haus die ersten winzigen Schneeglöckchen entdeckt und mich darüber sehr gefreut habe. Doch über Nacht hat es wieder geschneit, und ich hab’ schon befürchtet, dass es das Ende der kleinen weißen Blüten sein könnte. Aber weit gefehlt, am Tag darauf haben die kleinen weißen Dinger nämlich wieder neugierig aus der Schneedecke heraus geschaut.
Unterirdische kleine Zwiebeln
Warum können eigentlich die Schneeglöckchen schon vor allen anderen Blumen blühen? Omama konnte es mir natürlich erklären. Es sind die unterirdischen kleinen Zwiebeln, aus denen sich die Schneeglöckchen schon so früh im Jahr ihre Nahrung holen können, das haben sie den anderen Blumen voraus. Und damit sie wieder Kraft fürs nächste Frühjahr sammeln können, schneidet Omama die grünen Blätter erst ab, wenn sie welk und gelb werden.
Alles hat seine Zeit
„Aber warum können diese zarten Blumerl nicht das ganze Jahr über blühen?“ wollte ich wissen. „Seppy, weil alles seine Zeit hat. Jetzt ist die Zeit der Schneeglöckchen und Schneerosen, bald kommt die Zeit der zarten Buschwindröschen, der kleinen gelben Huflattichblüten, die Zeit der duftenden Veilchen und der bunten Tulpen. Wenn diese Blumen verblühen, kommen neue.
Immer Zeit für die Liebe
Alles hat seine Zeit! Mal ist es Zeit zum Lachen, mal Zeit zu weinen. Es gibt die Zeit der Freude und die Zeit der Trauer, die Zeit zum Säen und die Zeit zum Ernten. Es kommt die Zeit, etwas zu beenden, aber zum Glück auch die Zeit, etwas Neues zu beginnen. Aber es muss immer Zeit für die Liebe sein.“
Christa Koinig ist künstlerische Leiterin des Linzer Puppentheaters
Kommentare