„Jetzt geht es für einige Betriebe an die Existenz“

„Jetzt geht es für einige Betriebe an die Existenz“
Körpernahe Dienstleister, Gastronomie, Sport- und Freizeitbetriebe – alle rechnen mit Umsatzeinbußen und fordern Unterstützung

Derzeit trudeln laufend Absagen herein. Nicht nur bei Alexander Geisbauer, Friseur in Linz, sondern auch bei Eva Maria Danner-Parzer, die ein Vitalstudio in Perg betreibt. Außerdem ist sie Innungsmeisterin der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure in OÖ.

„Jetzt geht es für einige Betriebe an die Existenz“

Danner-Parzer, Obfrau Fußpflege, Kosmetik, Massage

„Die Situation derzeit ist katastrophal, wir rechnen mit Umsatzeinbußen von bis zu 40 Prozent“, sagt Danner-Parzer, und: „Wir fordern die Einführung der 2,5-G-Regelung. Denn alle unsere Kundinnen und Kunden wären bereit, sich vor einem Termin PCR-testen zu lassen. Sie verstehen nicht, dass sie jetzt nicht mehr kommen dürfen. Viele haben ja auch schon Termine gebucht und bezahlt.“ Die Wogen müssen sich jetzt glätten, „aber wir haben sowieso schon einen Fachkräftemangel. Es werden nicht nur Kundinnen und Kunden vor den Kopf gestoßen, sondern auch auch wertvolle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

„Jetzt geht es für einige Betriebe an die Existenz“

Thomas Mayr-Stockinger, Obmann Gastronomie OÖ

Auch von Seiten der Gastronomie herrscht Unverständnis: „Natürlich tragen wir die Maßnahmen mit. Aber wir ärgern uns schon sehr, dass jetzt wieder alles auf dem Rücken der Betriebe ausgetragen wird“, sagt Thomas Mayr-Stockinger, Innungsobmann der Sparte Gastronomie in der Wirtschaftskammer, und Betreiber eines Gasthauses und Hotels in Ansfelden. „Was wird passieren? Das Geschäft wird sich auf Vereinshäuser und private Stammtische verlagern“, prophezeit Mayr-Stockinger. Natürlich rechne er mit Umsatzeinbußen, unter anderem, weil viele Weihnachtsfeiern wegfallen: „Wir erwarten uns Unterstützung von der Regierung. Auf keinen Fall darf jetzt noch die Mehrwertsteuer erhöht werden, wie es gerade diskutiert wird“, so der Sprecher der Gastronomen, und: „Mein Appell an alle Geimpften und Genesen: Besucht euren Lieblingswirten, der ist sicher sicher!“.

Herausforderungen

Verständnis für die 2-G-Regel gibt es von Petra Riffert, die die Sport- und Freizeitvereine in der Wirtschaftskammer vertritt. „Aber es stellt uns vor große Herausforderungen. Da geht es um Tanzschulen, Fitnessstudios und viele andere. Die meisten unserer 35 Berufsgruppen sind massiv betroffen. Bei vielen Betrieben geht es wirklich an die Liquiditätsgrenzen und somit an die Existenz.“

„Jetzt geht es für einige Betriebe an die Existenz“

Petra Riffert, Obfrau Freizeit- und Sportbetriebe

Auch Riffert fordert eine rasche und unkomplizierte Unterstützung der Betriebe seitens der Regierung. Damit spricht sie dem Geschäftsführer des Linzer Friseursalon Haircutters, Alexander Geisbauer, aus der Seele. Er rechnet mit zu 40 Prozent weniger Umsatz aufgrund der 2-G-Regel bei körpernahen Dienstleistern. „Es werden viele Veranstaltungen abgesagt, das schadet dem Geschäft. Natürlich müssen wir die Pandemie unter Kontrolle bringen. Es wurden viel zu spät Maßnahmen gesetzt und jetzt wird es wieder auf dem Rücken der Unternehmer ausgelassen.“ Er fordert deshalb eine dementsprechende Entschädigung.

„Jetzt geht es für einige Betriebe an die Existenz“

Alexander Geisbauer, Haircutters Linz

„Wir begrüßen die Maßnahmen, obwohl wir natürlich mit einem Besucherrückgang rechnen. Dabei haben sie Kinos in den vergangenen Monaten so gut erholt.“ Hans-Peter Obermayr ist Geschäftsführer von Star Movie und Branchensprecher der oö. Kinos. Persönlich sei er stinksauer über den Egoismus, sich nicht impfen zu lassen und trotzdem alle Freiheiten zu fordern.

Hans-Peter Obermayr ist Geschäftsführer der Star Movie Kinogruppe

Hans-Peter Obermayr, Sprecher der oö. Kinos

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