Wr. Neustadt: Haus der Barmherzigkeit kauft Stadtheim

Laut Bürgermeister Klaus Schneeberger wurde das beste Ergebnis für Mitarbeiter, Bewohner und Stadt erzielt.
Mit 1. Jänner übernimmt die private Einrichtung den Betrieb. Mitarbeiter und Bewohner dürfen bleiben.

Nach monatelangen Verhandlungen ist es nun fix: Die Stadt Wiener Neustadt verkauft mit Jahreswechsel das Traude-Dierdorf-Stadtheim um 8,350 Millionen Euro an den privaten Betreiber Haus der Barmherzigkeit. (Abzüglich finanzieller Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern bis 31.12.2016 sowie 170.000 Euro für notwendige Instandhaltunsgmaßnahmen, Anm.) Das gab die Stadtregierung nun bekannt. Die Mitarbeiter werden übernommen und auch die Heimverträge sämtlicher Bewohner gehen auf das Haus der Barmherzigkeit über.

Die entsprechenden Verträge sollen in der Gemeinderatssitzung im September beschlossen werden. Mit diesem Beschluss übernimmt das Haus der Barmherzigkeit das Management des Heims. Dafür wird ein eigener Vertrag mit der Stadt abgeschlossen. "Wir haben lange und intensiv verhandelt, um das beste Ergebnis für die Bewohnerinnen und Bewohner, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Stadt Wiener Neustadt zu erzielen", ist Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) zufrieden.

Neubau

Parallel zum Verkauf wird nämlich bereits der Neubau des Heims vom Haus der Barmherzigkeit vorbereitet. 150 Pflegeplätze, Betreutes Wohnen für 70 Bewohner sowie allgemeiner Wohnbau in Zusammenarbeit mit einem Wohnbauträger sollen entstehen. Ein Planungswettbewerb hat bereits gestartet. Gefördert wird der Neubau vom Land NÖ. Künftig soll zudem Gemeinderätin Evamaria Sluka-Grabner als Bindeglied zwischen Stadt und Heimbetreiber fungieren und für Anliegen der Bewohner und Mitarbeiter zur Verfügung stehen.

"Mit dieser Vereinbarung haben wir nicht nur den Standort des Traude-Dierndorf-Stadtheims nachhaltig abgesichert, durch den Neubau eröffnen sich auch ganz neue Perspektiven für jene, die hier leben und arbeiten. Gleichzeitig setzen wir damit einen ganz wesentlichen Schritt zur Sanierung der Stadtfinanzen", betont Schneeberger. Auch Florian Pressl, Geschäftsführer des Haus der Barmherzigkeit freut sich, zur sozialen Versorgung der Stadt beitragen zu können.

Der Verkauf des Traude-Dierdorf-Stadtheims war nicht unumstritten. Die Stadtführung hatte bereits vorigen Sommer eine Veräußerung angekündigt. Vorallem bei der SPÖ stießen die Pläne jedoch auf Missfallen. Die schwer verschuldete Stadt muss heuer jedoch 15 Millionen Euro einsparen. Bei 400.00 Euro Verlust im Jahr und Darlehen in der Höhe von mittlerweile 10,5 Millionen Euro hatte Schneeberger bereits 2015 Handlungsbedarf gesehen. Die laufenden Kredite belasten die Stadt mit jährlich einer Million Euro. Zudem ist laut Stadt ein Neubau unausweichlich. Aufgrund der finanziellen Situation können derzeit aber weder die Kredite getilgt werden, noch ein neues Haus errichtet werden.

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