Wohntraum für junge Menschen mit Handicap erfüllt sich in Amstetten
Assist betreut ihre jungen Kunden in Amstetten in einer Tagesstätte und künftig auch in einem Wohnhaus.
Was vor zehn Jahren in Amstetten mit der Gründung einer notwendigen Tagesstätte für junge Menschen mit Behinderung begann, wird nun mit dem Bau eines neuen Wohnprojekts auf die nächste Ebene gehoben. Die Wiener Non-Profit-Gesellschaft Assist baut ein früheres Physio- und Rehazentrum neben dem Amstettner Bahnhof in ein barrierefreies Gebäude mit 22 Wohnungen um.
Andrea Weinberger (Obfrau Ver-ein Chancengleichheit), Heinz Greier und Sylvia Eberdorfer-Kryca (beide GF Assist gemeinnützige GmbH),
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Christiane Scheiblauer (Sprecherin Verein Chancengleichheit),
Annemarie Leberzipf (Assist-Standortkoordination Amstetten)
Die lange Suche habe sich ausgezahlt, versichert Assist-Geschäftsführer Heinz Greier, bei der Präsentation des Projekts „I.Living“. Man habe ein Objekt in optimaler Lage gefunden. "Es ermöglicht den künftigen jungen Bewohnern und Bewohnerinnen die Bedürfnisse des täglichen Lebens – wie Arbeit, Bewegung, Einkäufe, Arzttermine oder einen Besuch im Bad – nahezu barrierefrei zu erleben“, so Greier.
Damit könne man den jungen Menschen mit Körper- und Sekundarbehinderungen, die man ja in der Tagesstätte betreut, zu mehr Selbstständigkeit und Inklusion im Stadtleben verhelfen.
Ehemaliges Physiotherapiezentrum in der Amstettner Eggersdorferstraße wird umgebaut.
Im gekauften Gebäude, das im Kern völlig umgebaut und nachhaltig sowie klimafit saniert wird, herrscht Hochbetrieb. Im Sommer 2026 sollen die 20 Dauerwohnungen und zwei Kurzzeitwohnungen bezogen werden.
Ausschlaggebend für die Initiative waren Eltern des Vereins Chancengleichheit, die sich 2019 an Assist wandten, weil es zehn junge behinderte Menschen mit Bedarf an eigenständigem Wohnen mit Betreuungskonzept gab. Mittlerweile habe man 28 Interessenten für eine der Dauerwohnungen, so die zweite Assist-Geschäftsführerin Sylvia Eberdorfer-Kryza.
Fördermittel
Bei Investitionen von 4,2 Millionen Euro seien die Unterstützung von Fördergebern und die entsprechenden behördlichen Bewilligungen ein Knackpunkt für die Verwirklichung gewesen, sagte Greier. Mit 600.000 Euro, die über EU und Bund kommen, sowie 1,78 Millionen, die das Land NÖ zuschießt, und den entsprechenden Eigenmitteln, sei das Projekt machbar.
Das Konzept, junge Menschen mit Behinderungen durch eigenen Wohnraum zu mehr Selbstständigkeit und Autonomie zu bringen, sei begrüßenswert, sagte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) bei der Projektpräsentation. 5.880 Menschen mit Behinderung werden in NÖ in institutionellen Einrichtungen betreut, und der Bedarf steige. Derzeit gebe es 144 Tagesstätten, 72 Wohnhäuser und 81 Wohngruppen.
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