Wo die Mäuse im heißen Fett hüpfen

Agnes Hirsch ist mit ihren gebackenen Mäusen zu einer Institution des Waidhofner Adventmarkts geworden
Die schönsten historischen Gebäude und Ortszentren des Mostviertels werden in den nächsten Wochen zu leuchtenden stimmungsvollen Marktplätzen umgerüstet. Das Angebot an idyllischen Adventmärkten ist so groß wie noch nie; dabei sind vor allem Innovation und Tradition gefragt. Im Schloss Rothschild in Waidhofen/Ybbs setzt man heuer bei der „Flammenden Lichterweihnacht“ (8. bis 10 Dezember) auf eine regelrechte kulinarische „Viecherei“.
Dabei wird es recht rustikal zugehen. In der „Schwarzen Kuchl“ im Schlossgraben werden sogar unbarmherzig Massen von (gebackenen) Mäusen im heißen Fett gebrutzelt. „So an die 20 Kilo Mehl sollten wir in den drei Tagen schon verarbeiten“, kündigt Agnes Hirsch, Obfrau des Waidhofner Goldhauben- und Trachtenvereins an.

Heißes Festt am offenen Herd der Schwarzen Kuchl
Die Frauen des Traditionsvereins gehören seit Jahren zu den Stars im Adventgeschehen der Stadt. Die goldbraun gebackenen und gezuckerten Leckerbissen gehören zum Weihnachtsmarkt, wie die Zuckerwatte zum Kirtag. Schlangestehen vor der Schwarzen Kuchl wird da gerne in Kauf genommen.

Die "Flammende Lichterweihnacht" geht im Schloss Rothschild von 8. bis 10. Dezember über die Bühne
„Bei vielen wecken sie Erinnerungen an die Kindheit, da waren gebackene Mäuse schnell gemacht und in vielen Familien Hauptmahlzeiten“, schildert Hirsch. Angesichts des zu erwartenden Ansturms bleibt sie gelassen. Der Erlös aus der Arbeit kommt schließlich ihrem Goldhaubenverein zugute, dem die 62-Jährige auch schon seit 27 Jahren vorsteht.
Regionale Vielfalt
Im malerischen Schlosshof wird die wackere Mäusebäckerin beim Verköstigen der Marktbesucher in bester Gesellschaft sein. Regionale Vielfalt wurde unter den Betreibern der Stände zum Motto erhoben. Und so werden die Düfte des geschmorten „zupften Schweins“ des Schlosswirts Andreas Plappert mit jenen der Wagyu-Burger vom Biohof Zillach konkurrieren. Forellenspezialitäten aus dem benachbarten Luegergraben, Honigleberkäse vom Wabenreich Pfaffeneder oder die Raclette-Brote des Biohofs Sonnhalmberg sowie verschiedenste Erdäpfel-Spezialitäten und hausgemachte Mehlspeisen in diversen Vereinshüten runden das Angebot ab.
Gebackene Mäuse Rezept von Agnes Hirsch:
Vorbereitung: 20 min
Zubereitung: 10 min
Portionen: je nach GrößeDas Rezept der Mäusebäckerin
Statt Germteig wird ein Topfenteig gemacht – geht schneller
1/2 Kilo Mehl
zwei Eier
1/4 Liter Milch
1/4 Kilo Topfen (fett)
1 Säckchen Backpulver
1 Säckchen Vanillezucker
Prise Salz
Schuss Rum
Zutaten verrühren, das Mehl zum Schluss dazugeben. Passt die Konsistenz, mit dem Löffel (Kaffeelöffel oder größer) Teiglinge formen und backen. Mit Zimtzucker süßen
Infos: www.flammende- weihnacht.at
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