Windräder: Urnengang so gut wie fix

Windräder: Urnengang so gut wie fix
Weil es ein großerEingriff in denLebensraum der Gemeinde ist, möchte die SPÖ die Bewohner abstimmen lassen.
Eine ältere Frau mit Brille und rotem Schal lächelt in die Kamera.

Der „Kumpfberg“ ist zwar kein Berg im herkömmlichen Sinn, aber für das Weinviertel schon eine zarte Erhebung. Und weil auf dem Hügel immer ein beständiges Lüfterl weht, hat das die Windritter auf den Plan gerufen. Zehn oder gar elf Rotoren sollen sich auf dem weitläufigen Areal in Grabern, Bezirk Hollabrunn, künftig drehen. Doch vorerst stehen die politischen Zeichen in der Gemeinde auf Sturm.

Bürgermeister Herbert Leeb (ÖVP) wollte das politische Tauziehen um die Erzeugung von Strom aus Windkraft eigentlich aus dem Projekt draußen haben. „Anfangs wurde auch sachlich diskutiert“, sagt SPÖ-Gemeinderätin Annemarie Aufreiter. Doch über den Sommer spitzte sich die Diskussion zu. Vorläufiger Höhepunkt war bei der Gemeinderatssitzung am vergangenen Mittwoch. Die vier SPÖ-Mandatare wollten, dass der Gemeinderat eine Volksbefragung zum Thema Windkraft-Nutzung absegnet, blitzten aber mit dem Vorhaben ab. Aber auch der Ortschef musste bei dem Tagesordnungspunkt (Flächenumwidmung der „Eignungszone) einen Rückzieher machen. Die Prüfer des Landes vermissten die dazu notwendige Umweltprüfung und informierten darüber auch den Bürgermeister. Der strich daraufhin den Umwidmungspunkt. „Formal korrekt. Aber man muss generell darüber diskutieren“, sagt Aufreiter. Die SPÖ sorgte tags darauf für den Knalleffekt und gab für eine Volksbefragung zum Thema „Windkraft Ja oder Nein“ 189 Unterschriften im Gemeindeamt ab. Die Zehn-Prozent -Hürde für einen Urnengang wäre damit erreicht.

Die Unterschriften müssen jetzt auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Die Befragung könnte noch vor Weihnachten stattfinden.

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