Wildschweinjagd im Glashaus
Zu einem ungewöhnlichen Einsatz wurden gestern Polizisten und Jäger aus dem Bezirk Gänserndorf gerufen, der ihnen sichtlich keinen Spaß machte: In ein Glashaus der Gärtnerei Johann Weidenauer-Pichler im Groß-Enzersdorfer Stadtteil Neu-Oberhausen waren Wildschweine eingedrungen. Mitarbeiter der Gärtnerei hatten sie entdeckt und waren sofort geflüchtet.
Der Eigentümer der Gärtnerei verbot sofort den Zutritt zum Glashaus und verständigte die Behörden. Da es sich bei einem Glashaus um kein Jagdgebiet handelt, musste über die Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf eine Sonderbewilligung zum Abschuss eingeholt werden.
Denn alle Versuche, die Tiere aus dem Glashaus zu scheuchen, misslangen. Zudem wurde befürchtet, dass die völlig verschreckten Tiere, die laut einem Jäger vermutlich von frei herumlaufenden Hunden gejagt worden waren, an der Technik des Glashauses weitere Schäden anrichten. Auch hatten sich die beiden Wildschweine beim Durchbrechen des Spezialglases verletzt, worauf zahlreiche Blutspuren hinwiesen.
Bezirksjägermeister Gerhard Breuer erwirkte schließlich in Zusammenarbeit mit der BH Gänserndorf und dem Amt der NÖ Landesregierung eine außerordentliche Abschussbewilligung. Das Areal rund um das Glashaus wurde großräumig gesperrt. Anschließend gingen Jäger und Polizisten auf die Wildschweinjagd.
Nach etwa einer halben Stunde wurden die beiden Tiere in dem 50.000 Quadratmeter großen Glashaus entdeckt und erlegt.
Der durch die Tiere angerichtete Sachschaden beträgt mehrere Tausend Euro und ist durch keine Versicherung gedeckt.
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