Bei Streit um Hund biss Mensch zu

Richter Hans Barwitzius brachte die Sache auf den Punkt: „Der wohl einzige Fall in der österreichischen Justizgeschichte, wo es um einen Hund geht, das Opfer aber einen Menschenbiss abbekommen hat“. Der Prozess mit wahrlich kuriosem Inhalt wurde am Dienstag am Wiener Neustädter Landesgericht abgehandelt. Die Causa, bei der es unter anderem um den versuchten Raub eines „Kampfhunde“-Welpen ging, endete mit zwei Schuldsprüchen.
Tatort war die Gemeinde Ternitz im vergangenen Frühjahr. Ein 24-jähriger Hobby-Züchter verkaufte aus einem Wurf von zehn Mischlings-Welpen (eine Kreuzung von American Bulldog und American Stafford Terrier) ein Tier um 300 Euro an einen flüchtigen Bekannten. Bald erfuhr der junge Mann allerdings, dass es „seinem“ Hund bei dem neuen Herrl nicht sonderlich gut ergehen würde. Der Besitzer sei mit der Erziehung des Vierbeiners maßlos überfordert gewesen, erzählte man. Angebliche sollen Alkohol- und Drogenprobleme des Hundebesitzers schuld gewesen sein.
„Entführungsversuch“
Es kam zum Eklat, als sich der 24-Jährige den Welpen zurückholen wollte. Bei einer Begegnung auf der Straße legte er dem Vierbeiner einfach eine Leine an und wollte mir nichts, dir nichts davon spazieren. Der Hundehalter ließ sich das nicht bieten und packte den 24-Jährigen am Arm, der sich mit Fausthieben wehrte. Da biss der Hundebesitzer den Züchter in den Arm. Dieser wiederum soll den Halter gewürgt haben, um den Welpen „entführen“ zu können. Angesichts der einschlägigen Vorstrafen verurteilte der Richter den 24-Jährigen wegen versuchten räuberischen Diebstahls (nicht rechtskräftig) zu 15 Monaten unbedingter Haft. Ein Freund, der ihm bei der Aktion half, kam mit einer bedingten Strafe davon.
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