Wieder schwere Schiffshavarie auf Donau

Wieder schwere Schiffshavarie auf Donau
Auslöser war ein vor einem Jahr versunkener Frachter. Dieser soll nun doch geborgen werden, um einer Umweltkatastrophe vorzubeugen.

Auf der Donau bei Regelsbrunn hat sich erneut ein schwerer Schiffsunfall ereignet. In der Nacht auf Montag lief ein Schubverband auf einen im Mai gesunkenen und nicht mehr zu bergenden Frachter auf. Nach einer Havarie eines Transporters im November 2010 sowie des Untergangs des Schotterschiffs im Mai sei dies der bereits dritte Vorfall innerhalb eines Jahres im Nationalpark Donau-Auen sein, so der WWF. Die Umweltschützer übten deshalb scharfe Kritik an der "fahrlässigen Ausrüstung" vieler Donauschiffe und forderten ein verpflichtendes "Navi" für Frächter.

Wrack soll zerteilt und geborgen werden

Auch die Oberste Schifffahrtsbehörde will offenbar nicht darauf warten, bis das nächste Schiff auf das versunkene Wrack aufläuft. Wie deren Leiter, Reinhard Vorderwinkler, am Mittwoch berichtete, soll ein erneuter Bergungsversuch im Jänner die natürliche Fahrrinne wieder schiffbar machen. Das Wrack soll nun an Ort und Stelle zerteilt und so aus dem Flussbett gezogen werden.

"Es ist nichts ausgelaufen, es gibt keine Verletzten und es besteht auch keine Gefahr für die Umwelt. Es handelt sich um eine Havarie, wie sie öfter vorkommt", so Vorderwinkler. Nach mehreren erfolglosen Bergungsversuchen soll jetzt dem auf Donaugrund liegenden Frachter mittels Spezialwerkzeug zu Leibe gerückt werden. Im Lauf des Jänners will man die Havarie in mehrere Einheiten zerteilen und schließlich bergen.

Umleitung

Wieder schwere Schiffshavarie auf Donau

Bis dahin wird der Schiffsverkehr auf der Donau auf Höhe Regelsbrunn auf eine Ersatzfahrrinne "umgeleitet". Vorderwinkler betonte, dass man bereits vor längerer Zeit eine Information an alle Schiffsbetreiber ausgegeben habe. "Warum dieser Schubverband (der am 14. November aufgelaufen ist, Anm.) nichts davon gewusst hat, kann ich nicht sagen."

Der Schubverband "liegt" noch immer auf dem Wrack und soll in Kürze "befreit" werden. Man müsse aber zuwarten, bis das Wasser ein wenig steigt. Würde man derzeit einfach "anreißen", bestehe die Gefahr, dass der Rumpf des aufgelaufenen Transporters derart beschädigt wird, dass der gesamte Schubverband sinkt.

Angst vor Ölkatastrophe

Ein Szenario, das Umweltschützer fürchten. "Eine Ölkatastrophe im Nationalpark Donau-Auen wäre ein ökologisches Desaster, das unbedingt verhindert werden muss", warnte der WWF am Mittwoch.

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