Von Vater angeschossen: Zustand des Buben "sehr, sehr kritisch"

Der achtjährige Bub schwebt nach dem Kopfschuss durch seinen eigenen Vater weiterhin in Lebensgefahr. Die Waffe des Vaters war illegal.

Der achtjährige Bub, dem Freitag früh in einer St. Pöltner Volksschule von seinem Vater in den Kopf geschossen wurde, schwebt weiterhin in höchster Lebensgefahr. Nach der Lagebesprechung und weiteren Untersuchungen am Samstagvormittag hieß es seitens der Landeskliniken-Holding, der Zustand des Kindes sei "sehr, sehr dramatisch und sehr, sehr kritisch". Der Bub befand sich nach einer Notoperation am Freitag auf der Intensivstation des Landesklinikums St. Pölten.

Die schreckliche Tat war Freitag gegen 8.30 Uhr passiert. Ein 37-jähriger Mann hatte seinen Sohn und dessen siebenjährige Schwester unter einem Vorwand aus deren Klasse geholt und dem Buben in der Schulgarderobe in den Kopf geschossen. Das Mädchen blieb unverletzt, ob sie die Tat mitansehen musste, war laut Ermittlern unklar.

Danach war der Mann geflüchtet. Er wurde rund eine Stunde später von der Polizei tot in seinem verunfallten Wagen auf einem Feldweg im Stadtteil Ratzersdorf gefunden. Der 37-Jährige hatte sich mit seiner Pistole während der Fahrt in den Kopf geschossen, das Auto überschlug sich daraufhin.

Waffe war nicht registriert

Die Pistole (Kaliber 9 mm) war laut Polizei nicht legal. Die Waffe sei weder registriert gewesen noch habe der Mann Berechtigungen für den Besitz oder das Mitführen von Waffen gehabt, sagte Klaus Preining vom LKA Niederösterreich am Samstag.

Die polizeilichen Ermittlungen zur Aufarbeitung der Tat und des Motivs gingen unterdessen weiter. Familiäre Probleme dürften der Auslöser gewesen sein - erst Anfang der Woche wurde über den Mann wegen häuslicher Gewalt von der Polizei ein Betretungsverbot für die Wohnung der Familie verhängt. Eine einstweilige Verfügung habe es aber nicht gegeben. Medienberichten zufolge soll die Frau vor kurzem die Scheidung eingereicht haben.

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