Visionen aus der Not heraus: Brückenschlag bei Mannsdorf

Vier Männer sitzen an einem Tisch in einem Café und trinken Kaffee.
Der Bezirk zählt zu den Stiefkindern der Verkehrspolitik in NÖ. Jetzt lassen Bürgermeister der Region mit einem neuen Vorschlag aufhorchen.

Lobautunnel. Marchfeldschnellstraße S 8. Umfahrung Gänserndorf. Brücke über die March. Wann ist endlich Baubeginn? Das fragen sich vermehrt die Bürgermeister im Marchfeld.

„Seit nunmehr 18 Monaten versuchen wir vergeblich, einen persönlichen Gesprächstermin bei Verkehrsministerin Doris Bures zu bekommen“, beklagt Walter Krutis, der Bürgermeister, der von Schwerfahrzeugen geplagten Gemeinde Raasdorf. Krutis drängt auf den Weiterbau der S1 Ost, der wiederum Voraussetzung für den Bau der Marchfeldschnellstraße S8 ist, die den Schwerverkehr aus Gemeinden im südlichen Marchfeld verbannen soll.

Krutis ist so wie die Bürgermeister Karl Grammanitsch (Lassee), Christoph Windisch (Mannsdorf) und Andreas Iser (Glinzendorf) Mitglied beim so genannten MAREV, eines 23 Gemeinden umfassenden Regionalverbandes, dessen Obmann Karl Grammanitsch ist.

Der sagt: „Vor der Wiener Gemeinderatswahl im Jahr 2010 wurde uns allen versichert, dass sofort nach der Wahl anstehende Verkehrsprojekte in Angriff genommen werden. Geschehen ist bis heute nichts!“

Den Bau des Lobautunnels halten viele Marchfelder Bürgermeister für illusorisch, weil die Grünen in Wien mitregieren. Deshalb kommen die Marchfelder Kommunalpolitiker jetzt mit einem Alternativvorschlag, der ihrer Meinung nach schneller umsetzbar, billiger und besser sei: Der Bau einer Donaubrücke bei Mannsdorf nach Süden in Richtung Fischamend.

Eine Karte des Brückenprojekts Mannsdorf über die Donau, zwischen Wien und Fischamend.
„Der Nationalpark Donauauen hat die Donaubrücke bei Hainburg vertragen. Eine Brücke in unserer Gemeinde hält der Nationalpark sicher auch aus. Oberhalb von Wien findet man eine Donaubrücke nach der anderen“, argumentiert Mannsdorfs Ortschef Christoph Windisch. Mannsdorf würde den Vorteil bieten, dass sich dort die für den Brückenbau notwendigen Grundstücke in Privatbesitz befinden.

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