Veränderungen in den „Speckgürteln“ der Orte

Ein hohes, weißes Lagerhaus mit dem Schriftzug „Unser Lagerhaus Zwettl“ und dem Peugeot-Logo.
Ein blau-gelber Kran überblickt das Ortsschild von Krems an der Donau.

Mit der Veränderung der typischen Landschaft und einer Bauform, die nicht in die Gegend passt, argumentieren viele Stupagegner. Der KURIER fragte dazu Spezialisten. Und zwar vor dem Hintergrund, dass viele große Bauwerke heute die Stadtränder zieren: Vom Autohändler und Baumarkt bis zum Lagerhausturm.

Landschaftsplaner Reinhard Seiß meint:

„Die Ränder unserer Städte und Orte sind ein Spiegel der Gesellschaft. Dazu gehören genauso die Fachmärkte und Werbeplakate an den Einfahrtsstraßen. Sie sind die aktuelle Visitenkarte unserer Siedlungsräume. Das ist eine Frage der Kultur und des gesellschaftlichen Konsens. Das sieht anderswo ganz anders aus. Die Entwicklung des Siedlungsraums etwa auch in NÖ erfolgte in den letzten Jahrzehnten, gutwillig formuliert, laienhaft. Umso schlimmer, dass diese Verunstaltung unseres Lebensraums von weiten Teilen der Bevölkerung akzeptiert wird.“

Landschaftsarchitekt Dominik Scheuch findet: „Die Errichtung eines Bauwerks dieser Dimension an so einer Stelle ist auf jeden Fall als eine ’Landmark’ zu betrachten. Als eine solche muss es perfekt sitzen. Beim Bauen am Orts- und Stadtrand dominieren noch immer Baumarkt, Supermarkt oder McDonalds, so wie sie in den 90er-Jahren als Speckgürteln vieler Waldviertler Orte entstanden sind. Im Vergleich zur Entwicklung dieser Speckgürtel scheint mir die Errichtung einer Stupa als weitaus spannender. Planerisch betrachtet ist das dann eine gut sichtbare, großmaßstäbliche Intervention in der Landschaft. Sicher kein unlösbares Problem.“

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