Umfahrungsstart im Eilzugstempo

Drei Männer in Anzügen halten goldene Spaten vor einem Banner.
Die Trasse soll nach der Fertigstellung in drei Jahren eine deutliche Entlastung bringen.

5,5 Kilometer Ost-Süd-Umfahrung, zwei festliche Ansprachen und 600 Paar Würstel. Der Wahlkampf ist auf Hochtouren. Gestoppte 30 Minuten dauerte Mittwochnachmittag der Festakt im Stadtsaal Gänserndorf für den Baustart der Umfahrung Gänserndorf. 30 Minuten für ein Straßenprojekt, das schon seit Jahrzehnten in den Köpfen der Regionalpolitiker und der lärmgeplagten Anrainer herumschwirrt, aber erst durch den Bau der Marchfeldschnell-Straße reale Relevanz bekommt.

Die Ost-Süd-Umfahrung ist mit dem Neubau der Landesstraße 9 durch Gänserndorf Süd künftig auch die direkte Anbindung an die Marchfeld-Schnellstraße S 8. Und zwar für den gesamten Verkehr, der aus dem Osten und Norden des Bezirkes kommt. „Mit der Freigabe dieser Umfahrung wird auch die Lebensqualität in der Stadt wachsen“, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll. Mit der Realisierung der vierspurigen Schnellstraße quer durch das Marchfeld hapert es in der Praxis allerdings noch.

„Ich hoffe, dass wir mit der Lobau-Querung bald zu Rande kommen“, sagte Pröll in Richtung Verkehrsministerium. Dem Vernehmen nach soll die Umweltverträglichkeitsprüfung mit der öffentlichen Anhörung für die S 8 noch heuer starten.

Qualität

Eine Karte des Marchfelds mit eingezeichneten Wegen und Ortschaften wie Gänserndorf.
Symbolischer Spatenstich für Umfahrung und S 8 Zubringer Gänserndorf
Pröll wird nicht müde die Wichtigkeit des Infrastrukturausbaus im Weinviertel zu betonen. „Wir werden in den nächsten fünf Jahren noch eine Milliarde in den Straßenausbau investieren.“ Der Ausbau von Hochleistungsstraßen sei nicht nur eine Frage der Sicherheit. „Das Weinviertel wird eine völlig neue Standort-Qualität erreichen“, sagte Pröll. Das wiederum bringe Betriebsansiedlungen und Jobs in die ländlichen Regionen.

„Es ist schön zu sehen, dass das Festhalten an Überzeugungen zum gewünschten Ziel führt“, sagte Kurt Burghardt, Bürgermeister von Gänserndorf und überreichte dem Landeschef einen Korb guter Marchfeld-Weine. Nicht zum „Anfüttern“, wie der Stadtchef betonte, sondern als Dank. Umfahrung und S-8-Anbindung werden rund 23 Millionen Euro kosten. Durch Gänserndorf Süd rückt die Trasse um fast 100 Meter vom Siedlungsgebiet ab und zusätzlich wird ein zwei Kilometer langer Lärmschutzdamm errichtet. „Das ist gut so“, sagte ein Anrainer.

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