Umfahrung: Politik will rasche Entscheidung

Drei Männer stehen an einem Ortsschild von Enzersdorf an der Fischa.
Umfahrung würde Verkehrsentlastung bringen. Land und ÖBB treten aber noch auf die Bremse.

Das vorläufige Aus der Götzendorfer Spange sorgt in den betroffenen Gemeinden für Sorgenfalten. Wie berichtet, wurde das Bahnprojekt in Richtung Osten von den ÖBB nach hinten verschoben und soll frühestens 2018 realisiert werden. Ob und in welcher Form, steht in den Sternen. In Enzersdorf/Fischa (Bezirk Bruck/Leitha) fordert die Politik klare Entscheidungen ein. „Die Hinhaltetaktik der ÖBB muss ein Ende haben“, sagt Bürgermeister Markus Plöchl (ÖVP).

Die Götzendorfer Spange sieht in den Plänen eine Umfahrungsstraße vor. „Solange es kein klares Ja oder Nein bezüglich der Spange gibt, sind uns die Hände gebunden“, erklärt Gemeinderat Werner Herbert (FPÖ). „Es besteht die Möglichkeit, eine andere Trassenführung für die Umfahrung zu wählen. Die wäre günstiger umsetzbar. Alles wartet auf die ÖBB“, sagt Michael Kober (Pro Margarethen).

Die Bewohner entlang der B 60 leiden unter der täglichen Verkehrslawine vor der Haustüre. Mit einer Entlastungstrasse soll der Durchzugsverkehr aus den Orten geholt werden. Durch die direkte Verkehrsanbindung des wachsenden Industriegebiets in Margarethen/Moos muss der Schwerverkehr nicht mehr durch die Wohngebiete rollen. Für die Gemeinden bedeutet das eine spürbare Verkehrsreduktion. „Nicht nur Enzersdorf profitiert davon. Auch für Fischamend, Klein-Neusiedl, Schwadorf und Götzendorf würde es eine dramatische Entlastung bedeuten“, sagt Plöchl.

Land NÖ ist skeptisch

Beim Land NÖ verweist man auf das laufende UVP-Verfahren zur Spange Götzendorf. Das liege noch beim Umweltsenat. Solange es dort keine Entscheidung gibt, sehe man für ein alleiniges Umfahrungsprojekt „geringe Chancen“, heißt es in der Verkehrsabteilung. Und die ÖBB? „Wir evaluieren. In welcher Form die bisher angedachte Trassenführung (und die damit einhergehende Umfahrung, Anm.) miteinbezogen werden, ist Teil dieses Prozesses“, schildert ÖBB-Sprecher Mario Brunnmayr. Eine Realisierung der „Götzendorfer Spange“ in der bekannten Form ist derzeit aber nicht vorgesehen, heißt es bei den Bundesbahnen.

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