Umfahrung: Einsprüche haben erhebliche Nebenwirkungen

Die Vorbereitungen für den Bau der geplanten West-Umfahrung von Mistelbach sind voll im Gange. Parallel dazu läuft die Vergabe der Bauarbeiten und ist kurz vor dem Abschluss. Die Arbeiten sollen im Sommer begonnen werden. Einsprüche von Gegnern der Umfahrung könnten jedoch zwei Bahnverbindungen den Garaus machen. Es geht um den Schienenstrang nach Paasdorf zu einem Zuckerrübenlagerplatz und einen weiteren, der nach Asparn an der Zaya führt, wo gerade die Landesausstellung „Brot&Wein“ läuft.
Denn die Bürgerinitiative „Brennnessel“ und das „Öko-Büro“ haben die geplanten niveaugleichen Ausführungen von Eisenbahnkreuzungen bei der Umfahrung Mistelbach beeinsprucht. „Da weder eine Unterführung, wegen Beeinträchtigung des Grundwassers, noch eine Überführung wegen Landschafts- und Lärmschutz möglich ist, müssten die Bahnlinien aufgelassen werden“, sagt Straßenbaudirektor Peter Beiglböck.
Dadurch werde laut Beiglböck ein umweltfreundlicher Abtransport der Rüben mittels Eisenbahn verhindert und es muss in Hinkunft dieser Abtransport mittels Lkw erfolgen: „Kommt es durch die Einsprüche zu weiteren Verzögerungen des Projekts, werden wir die Bahnlinie kappen müssen.“
Dazu kommt, dass der Verein „Neue Landesbahn“, der am Lokalbahnhof in Mistelbach seinen Fuhrpark eingestellt hat, durch das Kappen der Schienen praktisch seiner Existenz beraubt würde. „Das wäre eine Katastrophe“, sagt Peter Traxler, der stellvertretende Obmann des Vereines, der heuer sein 10-jähriges Bestehen feiert. Die Weinvierteldraisine und das Zayataler Schienentaxi der Eisenbahnfreunde haben sich zu einer beliebten Touristenattraktion in der Region entwickelt. Auch heute treffen die Eisenbahnfreaks wieder ab 9.30 Uhr am Bahnhof in Asparn zusammen, um Bäume und Sträucher entlang der Bahnstrecke zurückzuschneiden.
Beiglböck und der Eisenbahnverein hoffen, dass die Einsprüche bis zur nächsten Verhandlung am 29. August zurückgezogen werden.
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