Umbau fertig, Bahnhof ist barrierefrei
Drei gläserne Express-Lifte, ein neu gefliester Personentunnel und ein erhöhter Einser-Bahnsteig. Der Bahnhof Mistelbach, einer der meist frequentierten Bahnhöfe im Weinviertel, präsentiert sich in völlig neuem Gewand und erfüllt die modernen Anforderungen mit Barrierefreiheit und Blindenleitsystem.
Für ÖBB-Prokurist Werner Baltram war die Eröffnung fast ein Heimspiel. „Ich habe vor über 30 Jahren auf diesem Bahnhof begonnen“, sagt der Manager. Vor 29 Jahren wurde dann die Strecke zur Schnellbahnlinie S 2 ausgebaut. „Es war interessant zu sehen, wie sich die Region entwickelt hat. Die Schnellbahn ist enorm wichtig“, sagt Baltram.
3000 Reisende frequentieren täglich den Bahnhof Mistelbach. Im Rahmen des Konjunkturpaketes wurde bestimmt, dass 18 Bahnhöfe in Niederösterreich komplett saniert und modernisiert werden. Einer davon sollte Mistelbach sein. „Bei der Barrierefreiheit geht es um Menschen mit besonderen Bedürfnissen, um Mütter mit Kindern, um ältere Reisende und um Reisende mit viel Gepäck“, sagt Paltram.
Deshalb wurden nicht nur drei Personenlifte eingebaut, um möglichst bequem zu den Bahnsteigen zu gelangen, sondern auch der Hauptbahnsteig an die Einstiegshöhe in die Züge angepasst. Um diesen barrierefreien Zugang zu erreichen, musste der Bereich zwischen Hauptgebäude und dem Einser-Gleis um 55 Zentimeter angehoben werden. Der Niveau-Unterschied fügt sich durch die neue Bepflasterung harmonisch ein. „Das sind optimale Voraussetzungen für die Landesausstellung im nächsten Jahr“, sagt Verkehrslandesrat Karl Wilfing. Man arbeite bereits an einem stündlichen Shuttle-Dienst nach Asparn. „Damit die Leute auch mit den Öffis zur Landesausstellung anreisen können.“
Erstbefreiung
Die Eröffnung des Bahnhofes Mistelbach ist nur der Anfang. Noch im Herbst sollen Wolkersdorf, Stockerau, Strasshof und Gänserndorf nach dem Komplett-Umbau in Betrieb gehen. Der Umbau von Deutsch Wagram startet erst 2013. „Sonst sind zu viele Baustellen entlang der Schnellbahn-Linie“, erklärte Wilfing.
Nach dem traditionellen Bandschnitt waren die harten Verhandlungsrunden ums Geld vergessen. Die Gemeinde (eigentlich die Feuerwehr) übernahm auch noch die „Erstbefreiung“ von Personen aus den Liften.
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