Übergangsklasse wird zur Zitterpartie

Es ist eine Zitterpartie bis zuletzt. Weil es zum Ferienbeginn für die traditionelle Übergangsklasse zu wenige Anmeldungen gab, drohte der Spezial-Klasse am Erzbischöflichen Gymnasium nach 36 Jahren das unerbittliche Aus. Der Landesschulrat hatte den negativen Bescheid bereits abgeschickt. 16 Schülerinnen und Schüler hingen damit für ihre weitere Schulbildung in der Luft.Die Betroffenen wollten aber die Flinte nicht ins Korn werfen. Schule und Eltern setzten alle Hebel in Bewegung und rührten bei Verwandten und Bekannten die Werbetrommel für die so genannte Ü-Klasse. Nach dem KURIER-Bericht Mitte Juni über die unbekannte „Bildungschance“ kam dann richtig Schwung in die Sache. „Es haben sich noch vier Schüler gemeldet“, berichtet Robert Hummel, der sich für die Erhaltung der Ü-Klasse stark macht. Sein Sohn Nikolaus würde mit der Streichung der Ü-Klasse auch nicht weiter wissen.
Perfektion
Zur Ü-Klasse muss man folgendes wissen: Das Lernziel ist das Ausmerzen von Schwächen in Deutsch, Mathematik und Englisch. Die Schüler bekommen damit das nötige Rüstzeug für die Oberstufe. „Klappt das nicht, können sich die Jugendlichen immer noch neu orientieren. Es ist kein verlorenes Jahr“, sagt Hummel.
Doch mit nunmehr 20 Anmeldungen begann der Krimi erst richtig. „Wir haben dann alle freudig informiert, dass im Herbst doch gestartet wird“, sagt Hummel. Worauf drei Schüler bzw. deren Eltern Farbe bekennen musste. Das Fatale passierte: Binnen weniger Tage sprangen drei Interessenten wieder ab. Da waren es nur noch 17, also um drei zu wenig. „Einer konnte zum Einlenken bewogen werden“, sagte Hummel und zwei haben sich zusätzlich gemeldet.
Für Ingrid Lehner-Pfennigbauer, Direktorin des Erzbischöflichen Gymnasiums waren die vergangenen Wochen durch die Ü-Klasse die reinste Hochschaubahn der Gefühle. „Es war ein ständiges Rauf und runter“, sagt die Direktorin. „Jetzt ist nur zu hoffen, dass alle ursprünglich angemeldeten auch bleiben.“
Der Landesschulrat ist nach dem „Anmelde-Krimi“ sensibilisiert. Als Stichtag wurde der vierte September genannt. „Wenn am 4. September nicht alle 20 Schüler in der Klasse sitzen ist es aus“, sagt Hummel. Er hofft auf weitere Interessenten. „Damit wir einen Sicherheitspolster haben.“ Information unter 02952/4421 oder www.ebgymhollabrunn.ac.at
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