Tullner Trafikant will großem Bauprojekt nicht weichen
Gegen ein bauliches Großprojekt setzt sich ein Trafikant in Tulln zur Wehr. Das Haus rund um seine Trafik am Hauptplatz wurde laut ORF NÖ bereits abgerissen. Auf dem Grundstück soll nämlich ein neues Wohn- und Einkaufszentrum entstehen, das - wenn es zu keiner Einigung kommt - rund um das Geschäftslokal gebaut werden müsste.
Seit 30 Jahren führe der Mann die gut frequentierte Trafik, vor 50 Jahren habe sein Vater die Räumlichkeiten unbefristet gemietet. Der neue Eigentümer, die Stadtoase Tulln Errichtungs GmbH, musste den Vertrag übernehmen.
Der Trafikant wolle den Neubau prinzipiell nicht verhindern, aber: "Ich will nur nichts herschenken, will aber auch nichts geschenkt haben", wurde er zitiert. Seine Forderungen stünden jedoch aus Sicht der GmbH in keiner wirtschaftlichen Relation. Bisher habe es fünf oder sechs Gesprächsrunden gegeben.
Altes Rathaus, Stadtsaal und "Wild-Haus" sind laut den Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) auf dem Areal bereits geschliffen worden. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, eine neue Trafik in das Projekt zu integrieren.
Eine Einigung darüber sei an der Frage des Eingangs gescheitert, ein Ausweichlokal im ebenfalls am Hauptplatz befindlichen Einkaufcenter Rosenarcade aus Sicht des Trafikanten platztechnisch nicht möglich gewesen. Weitere Kompromissvorschläge wurden der Wochenzeitung zufolge verworfen.
Dass die Situation an den Kampf eines kleinen gallischen Dorfs gegen das mächtige römische Reich erinnert, nahmen der Trafikant und sein Team laut NÖN zum Anlass für die passende Verkleidung: Sie traten am Faschingsdienstag als
Asterix & Co auf, wobei der Chef allerdings den Obelix gab.
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