Tote sollte schon wieder wählen gehen

Helmut Trautenberger verlor vor mehr als einem Jahr seine Tochter. Ulrike Baussart, die zuletzt in Brüssel lebte, starb an Leukämie. „Ich versuche, das jeden Tag zu vergessen“, sagt der Vater aus Seefeld-Kadolz, Bezirk Hollabrunn. Doch am Todestag des Kindes bekam er über Umwege Post von der belgischen Botschaft. Darin wurde seine Tochter aufgefordert, an den Nationalratswahlen teilzunehmen. Für den Vater ein Stich ins Herz, denn schon bei den vergangenen Landtagswahlen in NÖ bekam die Tochter personalisierte Wahlwerbung der ÖVP zugeschickt.
„Jetzt ist das alles wieder hochgekommen. Ich kann das alles nicht fassen. Ist es denn egal, wie ich mich als Vater fühle?“, ist Helmut Trautenberger fertig. Und er versteht die Welt nicht mehr. Denn in dem Fall hat die Botschaft das standardisierte Schreiben an die 2000 Österreicher, die in Belgien leben, geschickt. „Aber mit denen hatte ich doch schon lange vorher Kontakt um einiges nach dem Tod meiner Tochter zu klären“, sagt Trautenberger.
Das bestätigt auch Martin Weiss, Sprecher des Außenministeriums. „In dem Fall ist ein Fehler passiert. Frau Baussart wurde nicht aus der Datei ausgetragen“, entschuldigt sich Weiss. Der Fehler wurde inzwischen korrigiert. „Das wird nicht wieder passieren.“
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