„Todesstrecke“ B210 wird geprüft
Die Bundesstraße B210 im Helenental (Bezirk Baden) wird von der Bevölkerung und angrenzenden Gemeinden oft als „ Todesstrecke“ betitelt. Der jüngste schwere Unfall mit einem Todesopfer und einem Schwerverletzten ereignete sich am 16. Juli.
Nicht zuletzt dieser Unfall hat den Bürgermeister von Heiligenkreuz, einer der betroffenen Gemeinden entlang der Straße, auf den Plan gerufen. Franz Winter (ÖVP) fordert, dass die gefährliche Strecke, auf der man mit Tempo 100 fahren darf, entschärft wird: „Es reicht, hier muss endlich gehandelt werden. Das Helenental darf nicht weiter eine Rennstrecke zwischen zwei Autobahnen sein.“
Denn die B210 wird oft und gerne von zahlreichen Autofahrern als Abkürzung zwischen den beiden Autobahnen A21 und A2 gewählt.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Navigationsgeräte diese Strecke immer wieder vorschlagen. Hinzu kommt ein großes Aufkommen an Motorradfahrern.
Überhöhte Geschwindigkeit und gefährliche Überholmanöver stehen auf der kurvigen Helenentalstraße auf der Tagesordnung. Das bestätigt auch Roland Wagenhofer, der für die B210 zuständige Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Siegenfeld.
Temporeduktion
Bürgermeister Winter und seine Gemeindekollegen haben sich deshalb an die Bezirkshauptmannschaft gewandt.
Die Verantwortlichen aus Heiligenkreuz pochen auf eine Reduktion von 100 auf 80 km/h. „Dadurch soll die Strecke entschärft und der Durchzugsverkehr eingedämmt werden. Außerdem wird dadurch auch der Emissionsausstoß und die Lärmbelästigung verringert“, ist sich der Gemeindechef sicher.
Das Gesuch des Bürgermeisters trifft bei der Behörde auf ein offenes Ohr. Denn die Badener Bezirkshauptfrau Verena Sonnleitner hat den Brief des Ortschefs erhalten und stimmt ihm in der Sache zu: „Diese Strecke müssen wir uns definitiv anschauen. Da gebe ich dem Herrn Bürgermeister vollkommen recht.“
Kein Schnellschuss
Sonnleitner will aber keine Schnellschüsse. Ihr Plan: „Wir werden uns im Herbst mit allen Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden zusammensetzen und die Probleme anhören. Danach wird ein Plan erstellt, der hoffentlich für alle zufriedenstellend ist.“
Konkret geht es der Bezirkshauptfrau nicht nur um eine Temporeduktion in Heiligenkreuz, sondern um „ein umfassendes Verkehrskonzept für die gesamte Strecke.“ Sonnleitner betont, dass Experten zu Rate gezogen werden, damit „wir wissen, was möglich und sinnvoll ist. Je besser wir das vorbereiten, desto eher nehmen die Autofahrer die Änderungen auch an.“
Kommentare