Tierheim muss seine Kosten einklagen

Ein Mann kniet mit drei Huskys in einem Raum mit Hundebetten.
Gastern.Nach Versorgung beschlagnahmter Tiere will Behörde die Rechnung nicht zahlen.

Seit er im Februar 2014 nach einer behördlichen Abnahme im Bezirk Gmünd 41 Tiere einquartierte, wartet Tierheimbetreiber Erwin Schlosser in Gastern, Bezirk Waidhofen/Thaya, auf Geld von der Behörde. Die sagt, er sei nie beauftragt worden. "Wir sind mit der Amtstierärztin durch das Haus gegangen. Sie hat bestimmt, welche Tiere wir mitnehmen sollten", beteuert Schlosser. Ihm fehlt nun das Geld für Futter.

17.000 Euro betrug die Rechnung, die Schlosser der Verwaltung für 63 Tage Betreuung von drei Hunden, fünf Katzen, 17 Meerschweinchen, zehn Hasen, fünf Enten und einer Kornnatter geschickt hat. "Ich habe mich genau an die vom Land vorgegeben Sätze gehalten", berichtet Schlosser. Nur weil die Amtstierärztin ihn angefleht habe, zu helfen, sei er eingesprungen.

Laufendes Verfahren

"Das Verfahren ist noch im Laufen, daher kann ich nichts dazu sagen", sagt der Gmünder Bezirkshauptmann Johann Böhm. Auskunft gibt der zuständige Landesrat Maurice Androsch: "Bei Abnahmen und Beschlagnahmen werden ausschließlich Tierheime, die vom Land NÖ im Rahmen der Fördervereinbarungen unterstützt werden, zur Versorgung der Tiere kontaktiert." Im vorliegenden Fall wäre das Viertelstierheim Krems Ansprechpartner für die Versorgung der Tiere gewesen. Androsch weiter: "Schlussendlich bestehen aber auch zueinander völlig abweichende Erinnerungen an Sachverhalte, die sich mit außergerichtlichen Mitteln nicht aufklären lassen." Für eine Klage aber fehlt Schlosser schlichtweg das Geld.

"Vor einigen Jahren wurde ich von der BH Gmünd beauftragt und anstandslos bezahlt", erzählt Schlosser. Er habe auch geholfen, weil der Kremser Tierschutzverein zu dem Zeitpunkt anderswo im Einsatz war.

Der Tierheimbetreiber hofft nun besonders auf Spenden: Raiffeisenbank Waidhofen/Thaya, IBAN: AT62 3290 4000 0030 2810.

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