Teichwirte: „Brauchen eine Woche Regen“
Die extreme Trockenheit lässt das Waldviertel derzeit stöhnen. Sie löst nicht nur ein großes Waldsterben aus, sie sorgt auch für einen zu niedrigen Wasserspiegel, welcher der Landwirtschaft Kummer bereitet. Am deutlichsten erkennbar ist dieser beim Ottensteiner Stausee. Am meisten zu kämpfen haben damit die Teichwirte, die wegen der geringen Wasserstände um ihre berühmte Karpfenzucht fürchten.
Andreas Kainz aus Waidhofen an der Thaya ist einer dieser Teichwirte. „Die Trockenheit ist für uns ein großes Thema“, sagt er. Vor allem, weil im Waldviertel die Karpfen in so genannten „Himmelsteichen“ gezüchtet werden. Das sind Teiche, die keinen permanenten Zulauf haben, für deren Wasser bislang Schnee und Regen gereicht haben.
Heuer ist das anders. Einer der größten Teiche von Kainz fasst normalerweise rund 600.000 m³ Wasser, heuer fehlt dort die Hälfte. Die Folgen: Die Teiche sind zu seicht, was sich auch auf die Sauerstoffmenge für die Fische auswirkt. Das geringere Wasser-Volumen reduziert die Produktion des „Naturfutters“ für Karpfen, des Planktons. Die flacheren Ufer erleichtern den natürlichen Feinden der Karpfen wie Fischreihern den Beutezug. Nicht zuletzt wirkt sich dann im Hochsommer die Verdunstung noch negativer aus.
Hoffen auf Landregen
Das Bittere für die Teichwirte: „Uns sind die Hände gebunden, wir können nur zuschauen“, sagt Kainz. Und auf Regen hoffen. Kainz: „Es müsste ein Landregen sein, der eine Woche anhält. Ein Platzregen reicht nicht.“ Zuversichtlicher stimmen wird ihn da wohl die Wettervorhersage. Laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ist in Niederösterreich für die ersten Tage der kommenden Woche Regen angesagt.
Auf einen ausgiebigen Landregen hofft auch die EVN, wenn man sich den Wasserstand im Stausee Ottenstein ansieht. Normalerweise ist dort im April ein Zulauf von 15,5 m³ Wasser pro Sekunde zu verzeichnen. Derzeit sind es aber nur 3,7 m³. Dennoch müssen vertraglich zumindest 2,5 m³ pro Sekunde abgelassen werden. Damit sorgt der Stausee derzeit dafür, damit der Kamp nicht austrocknet. EVN-Pressesprecher Stefan Zach: „Wir brauchen einen ausgiebigen Landregen, aber kein Gewitter oder einen Starkregen.“
Maßnahmen für Wälder
Die Trockenheit ist auch eine Ursache dafür, dass der Borkenkäfer heuer den Wäldern noch mehr zusetzt. In Niederösterreich wird deswegen vom Land und der Landwirtschaftskammer an Maßnahmen gearbeitet, um die Schadsituation für Waldbesitzer bestmöglich abzuschwächen.
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