Bodenaustausch soll das Ärgste verhindern

Etwa 200 Personen einer Siedlung am Ortsrand von Angern waren Donnerstag in die Marchfeldhalle nach Angern gekommen. Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, das Umweltbundesamt, der Bundesaltlastensanierungsfonds und die Kommunalkredit Bank hatten zu einem Info-Abend eingeladen. Grund dafür war die Aufnahme des ehemaligen Fabrikareals in den Altlastenkataster mit der Prioritätenklasse 1.
Die Vorgeschichte: von 1860 bis 1924 wurden in Angern unter anderem Bahnschwellen und Telegraphenmasten mit Steinkohleteer oder Karbolineum imprägniert. Die Überreste wurden nie fachgerecht entsorgt. Unter manchen Grundstücken, auf denen heute etwas mehr als 50 Häuser stehen, finden sich richtige Teerseen, im besten Fall sind manche Böden nur leicht kontaminiert.
Als der Vertreter des Umweltbundesamtes die Eigenschaften der im Teer enthaltenen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe erläuterte, dass sie unter anderem Krebs erzeugen beziehungsweise die Krebserzeugung fördern beziehungsweise Auswirkungen auf das Erbgut eines Organismus haben können, fiel die Stimmung in der Halle auf Null.
Dass sich zudem auch noch Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Cadmium und Arsen in den Böden befinden, ging dann im allgemeinen Entsetzen fast unter.
Bodenaustausch
Um die weitere Aufnahme von Schadstoffen durch Menschen, Tiere und Pflanzen zu verhindern, sollen die giftigen Böden einen halben Meter tief ausgetauscht werden.
Das ist Robert Meißl, dem Bürgermeister von Angern, zu wenig: „Es müssten auch die Kontaminationsquellen entfernt werden.“
Die Mehrheit der Siedler fordert eine komplette Sanierung des Areals. Sie befürchten, dass nach dem Bodenaustausch eine weitere Sanierung stecken bleibt.
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