Streit um Tagesklinik in der nächsten Runde

Die Gänserndorfer Tagesklinik sorgt seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2002 immer wieder für Schlagzeilen – in der Mehrzahl negative. Sie wurde seinerzeit errichtet, weil bekanntlich der Bezirk Gänserndorf der einzige niederösterreichische Bezirk ist, der über kein eigenes Krankenhaus verfügt. Kranke und Verunfallte werden bis heute auf die umliegenden Krankenhäuser – vornehmlich nach Mistelbach, aber auch auf Korneuburg, Hainburg und Wiener Klinken „aufgeteilt“.
Vertrag
Betrieben beziehungsweise finanziert wird die Tagesklinik von der NÖ Landes-Kliniken-Holding und der Stadtgemeinde Gänserndorf. Ein Vertrag, der bereits 1998 von beiden Vertragspartnern beziehungsweise deren Rechtsnachfolgern beschlossen worden war, sieht laut Kurt Burghardt, dem Bürgermeister von Gänserndorf, einen 24-Stunden-Betrieb einer Unfall-Ambulanz vor. „Wir zahlen pünktlich und erfüllen unseren Part, also können wir auch verlangen, dass die Landes-Kliniken-Holding sich an das hält, was vertraglich vereinbart wurde“, argumentiert Burghardt.
Ein Sprecher der Landes-Klinken-Holding gab gestern auf Anfrage des KURIER bekannt, dass man dabei sei, sich mit der Forderung Gänserndorfs, sowohl aus medizinischer als auch aus juristischer Sicht zu befassen. Schon in den nächsten Tagen und Wochen könnte dadurch eine Lösung des Konflikts gefunden werden.
Da seit genau einem Jahr die Tagesklinik auch während der Nachtstunden (Journaldienst, Anm.) mit einem Allgemeinmediziner besetzt ist, würde man nun auch über Zahlenmaterial verfügen, das rein statistisch bewertet, für oder gegen die Einführung einer 24-Stunden-Unfall-Ambulanz sprechen könnte.

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