Sturm Éowyn in Irland: Niederösterreicher halfen im Katastrophengebiet

Der Energieversorger Netz NÖ hat eine positive Bilanz über den 13-tägigen Hilfseinsatz nach dem Sturm Éowyn in Irland gezogen. Zwölf Techniker bzw. Monteure halfen ab Anfang Februar, um beschädigte Leitungen wieder instandzusetzen.
"Die Leute haben uns mit offenen Armen empfangen, waren extrem freundlich und dankbar. Wenn morgen der Anruf kommt, ob ich wieder fahren würde - ich wäre dabei“, wurde Mario Rothender von der Bezirksstelle Wiener Neustadt in einer Aussendung zitiert
Nach der Anreise per Bus bzw. Flugzeug sowie einer Sicherheitsunterweisung und Einsatzbesprechung im Hauptquartier des irischen Energieversorgers ESB ging es nach Kinnypottle, einem Stadtviertel von Cavan.
"Die Situation vor Ort war dann noch viel schlimmer als wir es von Dublin aus erwartet hätten. Wenn man ganze Wälder liegen sieht, lässt das keinen kalt“, beschrieb Georg Karl aus Absdorf (Bezirk Tulln) von der Bezirksstelle Stockerau (Bezirk Korneuburg) das Katastrophengebiet.
Aufgeweichter, schlammiger Untergrund
Der erste Einsatz führte die Niederösterreicher zu einer 20kV-Leitung, die von einem über hundert Meter verwüsteten Waldstück umgeben war. Umgestürzte Bäume waren von Forstarbeitern entfernt worden, zehn neue Masten bereits wieder aufgestellt. "Unsere Aufgabe war es die Leitungsseile freizuschneiden, Seilschäden zu beheben und die Leitung wieder auf die Masten einzubinden“, erklärte Benjamin Thor von der Bezirksstelle Zwettl.
Rasch habe sich gezeigt, dass die Schäden weit größer waren als sie aus sicherer Entfernung zu sehen waren. Aufgeweichter, schlammiger Untergrund und lange Fußwege ins Einsatzgebiet erschwerten die Arbeiten zusätzlich. Am nächsten Tag wurde der erste Auftrag beendet und rund 300 Haushalte konnten nach mehreren Tagen wieder mit Strom versorgt werden. Es folgten laut Aussendung unzählige solcher Einsätze, bei denen die Monteure der Netz NÖ an wechselnden Orten im Katastrophengebiet unterstützen konnten.
"Ist keine Selbstverständlichkeit"
"Die Menschen waren so freundlich und dankbar. Da hat sich niemand beschwert - nicht mal jene, die seit 17 Tagen ohne Strom waren“, berichtete Mitarbeiter Christoph Jeschko aus Gmünd. "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man sich freiwillig für so einen Einsatz meldet“, betonten Werner Hengst und Harald Dammerer, Geschäftsführer von Netz NÖ.
"Umso glücklicher sind wir, dass nun alle wieder gesund zu Hause sind und dass wir den irischen Kollegen helfen konnten.“ Auch Mitarbeiter der Linz Netz GmbH hatten nach dem Sturm Éowyn im Rahmen eines Hilfseinsatzes geholfen.
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