Stockerau: Käufer für Sebastianikirche gesucht

Stockerau: Käufer für Sebastianikirche gesucht
Erst im Vorjahr sorgte der Verkauf durch die Gemeinde für Aufregung, nun ist sie wieder am Markt

Eine schmucke ehemalige Kirche samt angeschlossenem Wohngebäude mit 12 Wohnungen mitten im Stadtzentrum steht in Stockerau zum Verkauf. Das wäre an sich schon besonders genug, doch um die ehemalige Sebastianikirche und das alte Bürgerspital war bereits im Vorjahr ein Politstreit ausgebrochen. Auch damals ging es um den Verkauf der denkmalgeschützten Liegenschaft, wie die Niederösterreichischen Nachrichten berichten.

Konkret erwarb der Sierndorfer Ex-ÖVP-Gemeinderat Marius Engelbrecht mit seinem Geschäftspartner Rupert Beer das Gebäude. Ihr Plan war es, in der Kirche eine Urnenwand für Mensch und Tier zu errichten, wie Engelbrecht dem KURIER sagt.

Überraschend wieder zu haben

Mit der Stadt – vor den Gemeinderatswahlen im März 2019 noch unter SPÖ-Bürgermeister Helmut Laab – lief der Verkauf nicht konfliktfrei ab, später ermöglichte die neue ÖVP-Regierung zähneknirschend die Abwicklung. Umso überraschter müssen die Verantwortlichen gewesen sein, das Anwesen um wohlfeile 1,25 Millionen Euro auf der Plattform willhaben.at zu entdecken. Gekauft hatten es Engelbrecht und Beer nämlich um rund 700.000 Euro.

Man habe für das geplante Projekt keine Partner gefunden, erklärt Engelbrecht. „Damit ist der Kaufgrund weggefallen.“ Für die Kirche samt Wohnhaus bräuchte es nun andere Ideen, die er und sein Partner nicht hätten. Interessenten gäbe es bereits, wenngleich noch nichts in trockenen Tüchern sei, teilt der Eigentümer mit. Die Gemeinde sei nicht darunter.

Bedeutend für das Ortsbild

Das bestätigt Bürgermeisterin Andrea Völkl, die bedauernd erklärt: „Der Preis ist außer Reichweite.“ Zudem gebe es massiven Investitionsbedarf. Allerdings sei die Sebastianikirche entscheidend für das Stockerauer Ortsbild und zudem sehr geschichtsträchtig. Sie hofft daher, dass sich ein Käufer findet, der „etwas Schönes daraus macht.“ Vorstellen könnte sich Völkl eine kulturelle Nutzung.

Kommentare