Stadtarchivar wurde zum Teil der Stadtgeschichte

Eine Gruppe von fünf Personen posiert mit einer Urkunde und einem Blumenstrauß.
Amstetten ehrte seinen Historiker.

Über Jahrzehnte diente er der Stadt in den verschiedensten Funktionen. Freitagabend stand Josef Plaimer als 54. Amstettener Kulturpreisträger selbst im Mittelpunkt eines feierlichen Abends.

Als langjähriger Kulturstadtrat und Vizebürgermeister wirkte der 70-Jährige als Brückenbauer, lobte Bürgermeisterin Ursula Puchebner. Noch dazu erfüllte der Allroundpolitiker als Amstettener Gendarmerie-Postenkommandant tatsächlich den Begriff des "Freund und Helfers". Doch an diesem Abend standen Plaimers Leistungen als Forscher, Historiker und als Entdecker und Motor der Institution Stadtarchiv im Mittelpunkt.

Erst in der Vorwoche hatte ihm Landesvize Wolfgang Sobotka in St.Pölten die Ehrenmedaille für Verdienste um das Archivwesen überreicht. Weil er als Kulturstadtrat niemanden fand, der sich ehrenamtlich um die verstaubten Archivschätze am Rathausdachboden annahm, stellte sich Plaimer kurzerhand selbst in den Dienst. Egal ob Briefe, Fotos, kleine Schatzfunde in Hausgärten oder wertvolle handgeschriebene Kriegstagesbücher – Plaimer sortierte,dokumentierte und sammelte. "Er hat das Stadtarchiv weit über die Grenzen Amstettens hinaus bekannt gemacht", lobte die Kulturverantwortliche Vizebürgermeisterin Ulrike Königsberger-Ludwig. Er legte den Grundstein, dass die Stadt seit wenigen Wochen eine hauptamtlichen Archivar beschäftigte.

Als Historiker machte sich Plaimer über die Geschichte "seiner" Gendarmerie und vor allem über Geschehnisse rund um den 2. Weltkrieg oder auch um die Eisenbahnerstadt Amstetten verdient. Eine Riege von früheren Preisträgern, wie Heimo Cerny, Heiner Brachner oder Leopold Kogler wohnten dem Ereignis bei, bei dem sich Sepp Plaimer selbst ins Geschichtsbuch Amstettens eintrug. Für entspannte Atmosphäre rund umden Festakt sorgte ein flottes Konzert der Cider Quater Singers.

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