Stadt kündigt Verkehrsampel: Lichtanlage bleibt vorerst dunkel

Abgedrehte Ampel vor der Postkreuzung in Zwettl.
Im Rahmen eines Testlaufs ist in Zwettl kein Unfall registriert worden: Behörde gab daher „Grünes Licht“.

„Ampel droht die Kündigung“ – vor mehr als sieben Jahren warf der KURIER die zentrale Frage auf, ob die Verkehrsampel vor der Postkreuzung in Zwettl noch gebraucht wird. Geänderte Straßenführungen waren Anlass dafür, dass eine Debatte über Sinn oder Unsinn der Lichtanlage losgetreten wurde. Damals verschob man die endgültige Entscheidung darüber auf die Zeit nach der Eröffnung der Zwettler Umfahrung. Nach einem Testlauf steht nun fest, dass die Ampel weiterhin dunkel bleibt.

Verkehrszeichen entrümpeln liegt offenbar im Trend. In der ampellosen Stadt Langenlois im Bezirk Krems ist es gelungen, den Schilderwald zu lichten. „Wir haben gesehen, dass es ohne Tafeln auch geht“, sagt Bürgermeister Harald Leopold. 300 der insgesamt 800 Verkehrszeichen sind entfernt worden. „Auch bei den Wegweisern haben wir ausgemistet“, sagt Leopold zum KURIER.

Resultate

Um zu sehen, wie sich der Verkehr in Zwettl entwickelt, wenn die Ampel vor der Postkreuzung dunkel bleibt, hat das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) einen Testlauf begleitet. Die Voraussetzung dafür war eine niedrigere Frequenz als vor der Eröffnung der Umfahrung. Im Stadtzentrum wurden zuletzt 60 Prozent weniger Schwer- und bis zu 40 Prozent weniger Pkw-Verkehr registriert.

„Während des Testlaufs waren wir vor Ort und haben mithilfe einer Kamera Beobachtungen durchgeführt. Es gab keine Konflikte“, sagt Klaus Robatsch, Bereichsleiter Forschung beim KfV.

Das freut Zwettls Bürgermeister Franz Mold: Bis vorerst Ende 2020 soll die Ampelanlage dunkel bleiben, dann wird evaluiert. Weil sich die Verkehrsteilnehmer diszipliniert verhalten hätten, gab die Bezirkshauptmannschaft „Grünes Licht“. Eine Demontage ist derzeit nicht geplant, weil die Ampel bei der Neugestaltung der Unteren Landstraße 2020 eventuell benötigt wird.

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