St. Pölten: Kritik der Baugewerkschaft am 12-Stunden-Tag

St. Pölten: Kritik der Baugewerkschaft am 12-Stunden-Tag
„Unter diesen Voraussetzungen wird es sehr schwer werden, Lehrlinge zu finden", warnen Gewerkschafter von Bau-Holz NÖ.

Erbarmungslos brennt die Sonne auf die Baustelle in der Wiener Straße in St. Pölten, wo 15 Arbeiter der Firma Traunfellner einen Wohnkomplex in der Höhe ziehen. Kein Wunder, dass die Gewerkschaft Bau-Holz Niederösterreich diesen Ort für ihre heftige Kritik am neuen Arbeitszeitgesetz gewählt hat.

„Gerade Bauarbeiter sind durch den 12-Stunden-Tag enormen Mehrbelastungen ausgesetzt, die Unfallgefahr steigt ab der achten Stunde massiv an“, sagte Landesgeschäftsführer Rudolf Silvan. Auch der Mangel an Fachkräften könnte sich durch die neue Regelung noch verschärfen, wird gewarnt.

„Unter diesen Voraussetzungen wird es sehr schwer werden, Lehrlinge zu finden. Wer will schon bei Hitzewellen mit 35 Grad und mehr bis zu 15 Stunden im Einsatz sein, wenn man An- und Abfahrt zur Baustelle noch dazurechnet“, betont Karl Votava, Landesvorsitzender Gewerkschaft Bau-Holz NÖ.

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen im kommenden Jahr sollen jedenfalls einige Auswirkungen des Gesetzes zumindest „abgefedert“ werden, sagen die Gewerkschafter.

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