St. Pölten: Kampf gegen den Fachkräftemangel

Hergovich, Zwazl und Wieser starteten Projekt
Jungen Menschen, darunter auch Asylberechtigten, wird jetzt eine Potenzialanalyse finanziert.

Sie fehlen derzeit an allen Ecken und Enden: Köche, Bäcker oder auch Metalltechniker. Mit zusätzlichen Potenzialanalysen für Lehrstellensuchende wollen Wirtschaftskammer (WKNÖ), Arbeiterkammer (AK) und Arbeitsmarktservice ( AMS) in Niederösterreich nun dem Fachkräftemangel entgegenwirken und Jobsuchende rasch in den Arbeitsmarkt integrieren.

Die Aktion richtet sich an Lehrstellensuchende bis 25 Jahre mit und ohne Migrationshintergrund, darunter auch Asylberechtigte. Junge Menschen, deren Potenziale nicht in der Schulzeit oder im Rahmen einer Maßnahme des Arbeitsmarktservice ( AMS) getestet wurden, sollen eine Potenzialanalyse machen, damit sie schneller an Betriebe vermittelt werden können.

Die zusätzlichen Tests stellen laut AMS-Chef Sven Hergovich einen „Lückenschluss“ dar. Er rechnet mit rund 100 Jugendlichen pro Jahr.Getestet werden sollen der kognitive Wissensstand, zum Beispiel Rechenkenntnisse, handwerklich-technische Fähigkeiten, aber auch die Belastbarkeit der jungen Menschen. Zudem werden die Deutschkenntnisse überprüft. Ein Testlauf dauert acht Stunden, gestartet werden soll Ende September. Die Wirtschaftskammer übernimmt die Kosten für diese Potenzialanalysen, die laut Präsidentin Sonja Zwazl in den Landessprachen der Teilnehmer angeboten werden. „Am wichtigsten jedoch ist für alle Lehrstellensuchenden, dass ihnen auch entsprechende Lehrplätze angeboten werden“, sagte AK-Präsident Markus Wieser.

Bei den Asylberechtigten unter 25 Jahren waren Ende August insgesamt 739 Personen (plus 4,2 Prozent im Jahresabstand) beim AMS NÖ gemeldet. Davon waren 472 in Schulung, 145 arbeitslos und 122 auf Lehrstellensuche.

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